Unternehmen wie Google, Amazon oder Apple agieren branchenübergreifend, investieren in viele unterschiedliche Kleinprojekte, zeichnen sich nicht durch zielstrebigen Gewinnzuwachs aus – und sind dennoch erfolgreich.
Branchenwilderei oder Machtstrategie?
Ob Automobilindustrie, Raumfahrt oder grüne Energie: Freak Companies sind in vielen unterschiedlichen Branchen gleichzeitig aktiv. Sie agieren auf breiter Basis, statt sich nur auf die lineare Weiterentwicklung eines bestimmten Branchenprodukts zu konzentrieren. Damit gewinnen sie Macht und Einfluss. Und zwar nicht nur branchenintern, sondern gesamtgesellschaftlich. Das macht ihren Erfolg nicht nur zu einem rein materiellen, sondern vor allem zu einem psychologischen. Freak Companies zeigen mit ihren Investitionen in eine Vielzahl von Kleinprojekten eine neue Fehlerkultur: Experimente sind ausdrücklich erlaubt. Auch wenn Google 2008 nicht sein Gesundheitstracking-Portal „Google Health“ etablieren konnte, so wird es doch vielleicht bald ganz Kalifornien mit Solarenergie versorgen. Sicher ist: Wer viel ausprobiert, erweitert seinen Horizont und erhöht seine Chancen auf eine echte Innovation.
Nicht profit-, sondern zukunftsorientiert
Investitionen in eine Vielzahl von unterschiedlichen Projekte wirken ziellos, ja irrational, vor allem aber unwirtschaftlich. Auch wenn ihr Umsatz oft hoch ist, ist es der Gewinn von Freak Companies nicht unbedingt. Wer jedoch nicht primär auf Gewinn ausgerichtet ist, hat einen offeneren Blick für potentielle Zukunftsthemen und kann diese rechtzeitig besetzen. Freak Companies sind auf Zukunft hin strukturiert und nicht an den Produkten und Ideen der Vergangenheit orientiert. Charismatische Führungsfiguren wie Steve Jobs, Elon Musk und Oliver Samwer zeichnen Freak Companies aus. Ein absolutistisch anmutender Führungsstil widerspricht den flachen Hierarchien in diesen Unternehmen. Nur auf Augenhöhe kann der Innovationsmotor laufen. Eine produktive Synthese daraus ist das Erfolgsrezept dieser neuen Unternehmens-Gattung.