Als am 1. April 1963 das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) an den Start ging, war die Vorgabe: Werbung und Programm müssen getrennt werden. Um das zu gewährleisten, rief das ZDF die Mainzelmännchen ins Leben. Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen fungieren seither als Werbetrenner. In den letzten 60 Jahren wurden über 65 000 Inserts im Auftrag des ZDF produziert. Und sie zeigen Wirkung: Das ZDF hat beim Übergang vom Programm in die Werbung den geringsten Reichweitenverlust.
Abenteuer bei Wind und Wetter
Die Mainzelmännchen sind Zeichentrickfiguren, die sich immer wieder in neue Abenteuer stürzen. Zwischen den einzelnen Werbespots sollen die fiktiven Figuren die Zuschauer*innen amüsieren und unterhalten. Jedes ihrer Abenteuer endet stets mit einem Happy End. Rund 10,1 Millionen Zuschauer*innen schalten täglich zwischen 17 und 20 Uhr das ZDF ein. In den an Werktagen ungefähr 20-minütigen Werbeblöcken werden die Mainzelmännchen-Spots gezeigt.
„Sportliche Aktivitäten drin oder draußen, lustige Abenteuer bei Wind und Wetter oder andere spannende Alltagsgeschichten – die fröhlichen Geschichten dienen ausschließlich dem Unterhaltungszweck und sollen die Zuschauer*innen vor ihren Fernsehern abholen“, erklärt Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer der ZDF Werbefernsehen GmbH.
Mit den Mainzelmännchen in den Unverpackt-Laden
In den Mainzelmännchen-Geschichten finden sich allerdings nicht nur spannende Abenteuer wieder, sondern auch alltägliche Erlebnisse. So trugen die Mainzelmännchen während der Corona-Pandemie einen Mund-Nasen-Schutz und vermittelten die bestehenden Hygiene-Reglungen. Das Thema Nachhaltigkeit wird in den kurzen Videos ebenfalls auf unterhaltsame Weise angesprochen: die Zuschauer*innen beobachten die Mainzelmännchen bei Einkäufen in Unverpackt-Läden mit Netztasche statt Plastiktüten. Auch das Thema E-Mobilität wird in den Spots aufgegriffen.
„Gleiches gilt für Programm-Highlights: Sportereignisse wie der Wintersport oder Mega-Sport-Events wie die Fußball-WM oder -EM sind besondere Anlässe, die sich auch in den Mainzel-Abenteuern wiederfinden“, teilt das ZDF mit. „Die Mainzelmännchen holen die Zuschauer*innen mit Themen ab, die gerade aktuell sind und sie bewegen. Empfängt uns der Frühling mal früher als erwartet oder verläuft der Spätsommer länger als gedacht, kommen auch die passenden Jahreszeiten-Inserts entsprechend zeitversetzt zum Einsatz.“
Verleihung der „Mainzelmännchen-Ehrenwürde“
Die Zeichentrickfiguren begegnen uns mittlerweile nicht mehr nur im Fernsehen, sondern auch im echten Leben. 2016 wurde in Mainz die erste offizielle Mainzelmännchen-Ampelanlage errichtet. Die Stadt Mainz verlieh den Animationsfiguren damals die „Mainzelmännchen-Ehrenwürde“. Seitdem wurden noch weitere Mainzelmännchen-Ampelanlagen in der gesamten Stadt installiert.
Auch auf WhatsApp, Signal und iMessage finden man Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen. Wie? In Form von Stickern. Hier wird auf eine nachhaltige Produktion geachtet. „Alle Motive werden daher ausschließlich aus den bereits erstellten Inserts gewonnen“, heißt es in der Pressemitteilung. Außerdem stellt das ZDF die Sticker allen User*innen kostenfrei zur Verfügung.
Übrigens: Erfunden hat die Mainzelmännchen eine Wiesbadener Produktionsfirma, die bis heute die Produktion verantwortet. Als Mainzelmännchen-Schöpfer gilt Wolfgang Gerlach.