Als Yapital im Jahr 2011 gegründet wurde, glaubte die Branche noch an den Boom im Bereich mobiler Bezahlsysteme. Die Otto-Gruppe holte sich mit Yapital ein Bezahlystem ins Haus. Mit eigener Banklizenz und einer Multichannellösung, die einen Einsatz sowohl im stationären Handel als auch im E-Commerce möglich macht, ging man auf Partnersuche. Auch hier lief anfänglich alles gut: REWE, Douglas oder SportScheck ließen sich begeistern. Die meisten Akzeptanzstellen bietet heute REWE und hat nach eigener Aussage Yapital in allen 3.000 Filialen ausgerollt. Die lokalen Händler wissen davon derweil wenig. Dass man mit Yapital via Smartphone zahlen kann, ist bei vielen Händlern nicht angekommen, obwohl das Terminal dieses Verfahren unterstützt.
Verlust eingestehen
Auf der Vorstandssitzung des Handelsverbands HDE leistete Hans-Otto Schrader, Chef der Otto-Gruppe, einen Offenbarungseid. Wie das “Handelsblatt” berichtete, bot der Chef der Otto-Gruppe Yapital dort zum Ausbau einer Branchenlösung an. Schraders Problem: Yapital wird kaum genutzt. Dabei hatte er kürzlich noch die Vorteile und Chancen des Angebots betont. Seit Jahren versprechen sich Telekomkonzerne viel vom Bezahlen mit dem Handy – aber noch immer steckt das Geschäft in den Kinderschuhen, weil sich Handel, Banken und Telekomanbieter bislang nicht auf eine einheitliche Lösung geeinigt haben. Hinzu kommt, dass deutsche Verbraucher ihre Einkäufe nach wie vor zum großen Teil mit Bargeld bezahlen.
Im Juni dann ein neuer Versuch von Yapital: Die Otto Group machte einen weiteren Schritt und kombinierte die Kompetenzen von Yapital mit denen der Onlineshops von Collins – also die Shops ABOUT YOU, EDITED und Sister Surprise.
Werbekampagne soll Yapital retten
Nun wird für das Bezahlsystem eine Endverbraucherkampagne gestartet und hat dazu die Werbeagentur Scholz & Friends Berlin verpflichtet. Ziel des Auftritts ist es, das kanalübergreifende Bezahlsystem bei den Endverbrauchern bekannter zu machen. Es wird sich zeigen, ob diese Maßnahmen das Projekt “ Yapital“ retten kann oder eher begräbt.