Wie die Berater den Gesprächen entnehmen, werden die Lebenseinzelhändler angesichts der schlechten Ertragssituation ihre Preise in den kommenden 18 Monaten deutlich erhöhen. Da renommierten Hersteller traditionsgemäß über eine funktionierende Qualitätssicherung verfügen, deutet sich in diesem Zusammenhang auch ein Trend zurück zum Markenartikel an.
Johannes Siemes, Segmentleiter des Bereichs Consumer Markets bei KPMG: „Lebensmittel sind in Deutschland 16 Prozent billiger als im europäischen Durchschnitt. Hersteller und Händler klagen angesichts des Trends zu Billigprodukten seit langem über geringe Margen. Andererseits verlangen die Kunden zu Recht Qualität – und die hat nun mal ihren Preis.“
Entsprechend erfolgreich entwickelt sich das Segment für Bio-Produkte. Der KPMG-Studie zufolge geht die Branche für 2005 von einem Umsatzplus in Höhe von rund 20 Prozent aus. Das erfolgreichste Vertriebskonzept sei dabei der Bio-Supermarkt. Hier habe sich die Anzahl der Geschäfte im vergangenen Jahr um 50 Filialen auf rund 280 erhöht. Für das Jahr 2007prognostizieren Experten ein weiteres Wachstum auf rund 350 Bio-Supermärkte mit einem Umsatz von rund 600 Millionen Euro.
Ein einheitliches Erfolgsrezept für diese Vertriebsschiene suche man allerdings vergeblich. Von Ambiente und Auswahl bis hin zu Preisen und Personal setzten die Händler auf sehr individuelle Konzepte.