Das Thema Diversity & Inclusion ist eines, das uns seit unserem Relaunch begleitet. Während wir im vergangenen Jahr den Schwerpunkt auf Barrierefreiheit im Marketing gelegt haben, sollte sich dieses Mal, im Pride Month, alles um die LGBTQIA+-Community drehen.
Eins vorneweg: Thjnk wollte unbedingt dieses Juni-Cover gestalten. Aus Sicht von Isabelle Rogat, Head of Innovation & DEI bei der Hamburger Agentur, war die Entscheidung ein absoluter No-Brainer: „In einem Monat, in dem die Marken- und Werbewelt hauptsächlich bunt, aber eben oberflächlich kommuniziert, wollten wir uns abgrenzen und den Fokus explizit auf die Inhalte legen.“
Die Idee zum Cover
Das Thema brauche mehr Raum, als es gerade bekommt. Auch deswegen sollte das Cover sich auch auf das Back-Cover erstrecken. „Man sollte haptisch aktiv werden müssen, um das Thema vollständig zu betrachten.“
Wenn man das Magazin dann ausklappt, kann man folgendes lesen: „LGBTQIA+. is this the new corporate language? your company’s new alphabet? the culture lexicon? one thing is clear – it’s definitely bigger than one page.”
Auch die Satzstruktur hat sich Thjnk bewusst vorgenommen. „LGBTQIA+ wird von vielen Gegner*innen der Inklusivitätskultur als wirrer Buchstabensalat und ,Nischenthema‘ abgetan“, sagt Rogat. Aber: Es geht nicht um Fingerpointing, sondern darum, Fragen zu stellen und durch Erfahrungen zu einem Umdenken zu kommen. „Wir stellen erste Fragen zur großen Rolle des Themas und schließen ab mit unserer festen Haltung. Wir sollten uns ganzheitlich und vor allem ernstgemeint damit beschäftigen“, so Rogat.
Außer der Abkürzung „LGBTQIA+“ ist alles in Kleinbuchstaben geschrieben. Auch die Farbgebung des Titels ist absichtlich schwarzweiß gehalten. In einem Monat, in dem Marken ihre Logos einfärben und ihre Kommunikation vor Pride-Flaggen strotzt, falle die absatzwirtschaft durch die simple Inhaltsorientierung so besonders auf, sagt die Diversity-Expertin.
Diversity, Inclusion & Equity bei Thjnk
Seit Februar dieses Jahres ist Isabelle Rogat Head of Innovation & DEI. Unter ihrer Führung sind bei Thjnk acht sogenannte Circles entstanden, etwa für das Themen Queerness, BIPoc oder Neurodivergenz. Hier geht es nicht um Performance oder darum, dass die Mitarbeiter*innen ihre Freizeit investieren sollen. Es geht um ein besseres Miteinander.
Die Circles haben dabei drei Funktionen: Sie sollen ein Safe Space sein, in dem sich Mitarbeiter*innen austauschen können. Sie dienen als Sounding Board für Rogat und ihr Team, die Konzepte vor ihrer Umsetzung immer mit den Mitgliedern des jeweiligen Circles besprechen. Und aus den Circles sollen aktiv Ideen gepitcht werden, um diese in der Agentur bekannt zu machen. Im Zentrum steht die inklusive Meinung, die am Ende auch die Agentur weiter nach vorne bringen soll. „Mir ist es wichtig, dass wir im Hintergrund mindestens so viel machen wie im Vordergrund“, sagt Rogat. Und weiter: „Es kann nicht sein, dass wir in Teams arbeiten, in denen keiner die Lebensrealität mitbringt, über die wir am Ende Konzepte schreiben wollen.“
Noch ein Hinweis: Thjnk steckt gerade mitten in der Organisation des Panel-Events „Was ist Pride außer bunte Feeds?“ Gemeinsam mit Meinungsführer*innen der LGBTQIA+-Community wird im Juli am Baumwall darüber diskutiert, wie unsere Branche unterstützen statt instrumentalisieren kann. „Anfang Juli, wenn Marken ihre Logos wieder entfärben und zurück zum ‚Business as usual‘ zurückkehren, erschien uns als der perfekte Zeitpunkt für dieses Gespräch.“ Weitere Infos gibt es bald auf den Social-Media-Kanälen von Thjnk. Das Event ist offen für alle.
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