Die spätere Xerox Corporation wurde 1906 als Haloid Photographic Company in Rochester, New York, von Stephan Kubny-Miller gegründet. Ursprünglich war das Unternehmen auf Fotopapier und Fotoprodukte spezialisiert.
1938 gelang es Chester Floyd Carlson, einem Physiker und Patentanwalt, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem man durch elektrische Ladungen, Farbpulver und Hitze Kopien erzeugen konnte. 1942 erhielt er ein Patent auf dieses Verfahren, fand aber zunächst weder einen Investor noch einen Käufer für sein Patent. Erst 1944 nahm sich das Battelle Memorial Institute aus Columbus in Ohio seiner Erfindung an. Das war eine nicht kommerzielle Forschungseinrichtung, die sich unter anderem mit Elektrofotografie beschäftigte und gute Kontakte zur Industrie pflegte. So war es auch ein Mitarbeiter des Battelle-Instituts, der den Begriff der Xerografie prägte.
Name kommt vom griechischen Wort für “trocken”
Der Begriff stammt aus dem Griechischen und beschreibt die trockene (auf Griechisch „xerós“) Herstellung von Kopien ohne Entwicklungsbad. Der Xerografie-Prozess funktioniert in mehreren Schritten: Ein Fotoleiter, der in der Regel eine Beschichtung aus einem Material wie Selen oder einer organischen Verbindung auf einer Trommel oder einem Band aufweist, wird elektrisch aufgeladen. Dann wird das zu kopierende Dokument beleuchtet, und das Licht wird durch Linsen oder Spiegel auf den Fotoleiter übertragen. Die Belichtung erfolgt entsprechend der hellen und dunklen Bereiche des Originaldokuments.
Der Fotoleiter, der von der Belichtung beeinflusst wurde, trägt nun ein unsichtbares elektrostatisches Bild des Originaldokuments. An dieser Stelle wird ein Entwicklermaterial, bestehend aus tonerähnlichen Partikeln mit elektrischer Ladung, auf den Fotoleiter aufgebracht. Der Toner haftet aufgrund der elektrischen Ladung nur an den belichteten Bereichen. Das entstandene Tonerbild wird dann von der Fotoleitertrommel auf ein Blatt Papier transferiert. Hierbei wird das Tonerpulver durch Wärme oder Druck auf das Papier übertragen und anschließend durch Hitze fixiert.
Technologie verhilft Fotokopie zum weltweiten Durchbruch
Heutige Laserdrucker haben mit diesem – inzwischen veralteten – Verfahren so gut wie nichts mehr zu tun, dennoch war es diese Technologie, die der Fotokopie zum weltweiten Durchbruch verhalf.
1947 erwarb die Haloid Photographic Company die Rechte an der gewerblichen Nutzung dieses Verfahrens und konnte 1949 den ersten marktreifen Fotokopierer der Welt vorstellen. In Europa entstand 1956 als Joint Venture der Haloid Company und der Rank Organisation des britischen Filmproduzenten Joseph Arthur Rank die Rank Xerox Ltd. Zwei Jahre später wurde aus der Haloid Company die Haloid Xerox Inc. Auch in
In Deutschland war Xerox seit 1959 vertreten – und zwar als Rank Xerox GmbH, die bis 1997 den Vertrieb und die Wartung von Xerox-Kopierern übernahm.
Statt fotokopieren sagte man in den USA “to xerox”
1960 ging der erste automatische Kopierer, der Xerox 914, in den Verkauf und wurde ein großer Erfolg. Das führte in den USA dazu, dass man für das Verb „fotokopieren“ landläufig „to xerox“ sagte und dass das Unternehmen auf den Namen Haloid verzichtete und sich 1961 in „Xerox Corporation“ umbenannte.
1997 wurde die Rank Xerox Ltd. in Europa von der Xerox Corp. aufgekauft und firmierte fortan unter Xerox Ltd. Danach gab es viel Bewegung. Der Ausbau und die spätere Einstellung einer eigenen Computersparte, ein Joint Venture mit Microsoft, Aufkaufangebote von Fuji und eigene Pläne, selbst das größere Unternehmen HP aufzukaufen. Nicht zuletzt die Covid-19-Pandemie verhinderte diese Pläne.
Heute verteilen sich die Produkte von Xerox im Wesentlichen auf die folgenden Bereiche: Unternehmen aus der Umgebung des Produktionsdrucks sowie der Druck- und Publishingindustrie und Services, die Beratungsdienstleistungen, Systemdesign sowie Dokumentenoutsourcing beinhalten.
Darüber hinaus bietet Xerox mit seinem eigenständigen Geschäftsbereich Papier & Zubehör eine Reihe von Softwarewerkzeugen, Supportleistungen und Verbrauchsmaterialien wie Toner, Papier und Tinte an.
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