Die Geschichte hinter dem Markennamen Lego 

Es ist der Grundbaustein kreativen Spielens und zweimaliges Spielzeug des Jahrhunderts. Doch wofür steht der Name Lego?
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Der Name Lego leitet sich von dem dänischen Ausdruck „leg godt“ für „spiel gut“ ab. (© Lego, Montage: Olaf Heß)

Die Geschichte von Lego ist eine faszinierende Reise voller Innovationen, Ausdauer und Fantasie, die sich über mehr als 90 Jahre erstreckt. Sie begann 1932 im jütländischen Billund in Dänemark, als der Tischler Ole Kirk Christiansen ein kleines Unternehmen, das Holzspielzeug herstellte, gründete. 1934 gab er seiner Firma den Namen Lego, der sich von dem dänischen Ausdruck „leg godt“ für „spiel gut“ ableitet. Anfangs sah sich Lego vielen Problemen gegenüber, einschließlich eines Fabrikbrandes und der wirtschaftlichen Nachwehen der Großen Depression, aber Christiansens Engagement für Qualität und Handwerk hielt das Geschäft am Leben. 

1947 traf Lego eine richtungsweisende Entscheidung, die seine Zukunft prägen sollte: Das Unternehmen kaufte eine Kunststoffspritzgießmaschine, eine damals neue Technologie. Diese ermöglichte es Lego, Plastikspielzeug herzustellen, das haltbarer war und in großen Mengen produziert werden konnte. Der eigentliche Durchbruch kam 1958, als Lego den heute ikonischen Lego-Stein mit seinem einzigartigen Verriegelungsprinzip erfand. Dieses Design wurde patentiert und legte buchstäblich den Grundstein für das Lego-Spielsystem. 

Bunte Bausteine fördern kreatives Spielen 

Legos Engagement für Innovation und Qualität hat ihm eine weltweite Fangemeinde und zahlreiche Auszeichnungen eingebracht. Es wurde zweimal zum Spielzeug des Jahrhunderts gekürt und inspiriert und bildet weiterhin Kinder auf der ganzen Welt durch die Förderung kreativen Spielens. Trotz Konkurrenz und Marktveränderungen liegt der anhaltende Reiz von Lego in seiner Einfachheit und der grenzenlosen Fantasie, die es fördert. 

Der Lego-Stein bot von Beginn an unendliche Möglichkeiten zum Bauen und für die Kreativität, was sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprach. Im Laufe der Jahre erweiterte das Unternehmen seine Produktlinie um Themen-Sets, Minifiguren und wagte sich sogar in den Bereich der Videospiele, Filme und Themenparks vor, was seinen Platz in der Popkultur weiter festigte. 

Seit 1968 existieren Themen-Freizeitparks im Lego-Stil. Den Anfang mache Billund, hier entstand der Park direkt neben dem Werk. Das erste deutsche Legoland eröffnete 1973 in Sierksdorf an der Ostsee. Es wurde vom Bauunternehmer Hans Peter Rüster errichtet und stand unter keinem guten Stern. Aus 28 Millionen Lego-Bausteinen wurden ganze Städte im Miniaturformat, von Rüdesheim am Rhein bis hin zur Skyline von New York, nachgebaut. Allerdings waren die Lizenzgebühren zu hoch und die Besucherzahlen nicht hoch genug, und so musste der Betrieb bereits1976 eingestellt werden. 

Drittgrößter Freizeitpark in Deutschland 

Seit 2002 gibt es wieder ein Legoland in Deutschland, im schwäbischen Günzburg in Bayern. Es wurde zunächst, wie auch die vergleichbaren Parks in Billund, Windsor (UK) und Carlsbad (USA), von der The Lego Group selbst betrieben. 2005 wurden sie alle zu 70 Prozent an die The Blackstone Group verkauft, die ihre Anteile in die Merlin Entertainments Group einbrachte. Der Park in Günzburg ist nach Besucherzahlen der drittgrößte Freizeitpark in Deutschland nach dem Europa-Park Rust und dem Phantasialand. 

Mit den Lego Masters gibt es in Deutschland seit 2018 einen Wettbewerb als TV-Format, in dem die besten Lego-Baumeister und -Baumeisterinnen gegeneinander antreten. Nach einer Erfolgsdelle um die Jahrtausendwende hat Lego mit anspruchsvollen Bausätzen vermehrt die erwachsenen Zielgruppen ins Visier genommen. Diese Strategie zahlt sich aus. So könnte man Lego-gemäß für alle Generationen sagen: Spiel gut – alles gut. 

Dr. Bernd M. Samland ist Gründungsgeschäftsführer von Endmark und verantwortet seit 30 Jahren die Entwicklung von mehr als 2000 Markennamen. Er ist Fachbuchautor sowie Lehrbeauftragter und Gastdozent an mehreren deutschen und österreichischen Hochschulen. Sein Buch zur Kolumne titelt „Warum heißt die Marke so“ und ist mit einhundert der besten Storys zu bekannten Markennamen bei Heel / dfv erschienen.