Die größte Angst, die Deutsche im Zuge der Digitalisierung haben, ist die Angst vor Datenmissbrauch. Das zumindest ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von „iBusiness“ und der Marktforschungsplattform Appinio für die deutsche Bevölkerung zwischen 16 und 65+ (n = 1075). Die Angst, dass die eigenen Daten missbraucht werden, erreichte dabei auf einer sechsstufigen Skala einen Durchschnittswert von 4,70 und ist damit von 55 abgefragten Digitalängsten am stärksten ausgeprägt unter den Bundesbürgern.
Im Zusammenhang mit dem Missbrauch der eigenen Daten befürchten die Bundesbürger den Studienergebnissen zufolge auch einen Anstieg von Überwachung (4,58 Punkte), die unnötige Speicherung personenbezogener Daten (4,52), die totale Überwachung (4,47) sowie einen Kontrollverlust über die eigenen Daten (4,46).
Angst vor steigender Kriminalität
Neben der Angst vor Datenmissbrauch fürchten die Deutschen in puncto Digitalisierung auch um ihre Sicherheit. In der Top-10-Liste aller Digitalängste sind Sicherheitsbedenken gleich viermal vertreten. So sorgen sich die Bürger um steigende Kriminalität im Internet (4,68 Punkte) und vor terroristischen Cyber-Attacken (4,54 Punkte). Auch dass Spionage aus dem Ausland durch die Digitalisierung leichter wird (4,53 Punkte), wird befürchtet.
Fake News ebenfalls in den Top 10
Das Phänomen Fake News findet sich als einziges gesellschaftliches Thema in den Top 10 der Digitalängste wieder. Die Angst, dass die Gesellschaft aufgrund von Fake News verlernt, Fakten zu akzeptieren, liegt mit einem Durchschnittswert von 4,54 auf Platz fünf.
Die Top 10 der digitalen Ängste der Deutschen
- Meine Daten werden missbraucht (4,70; Thema: Daten)
- Kriminalität im Internet steigt (4,68; Sicherheit)
- Bürger werden mehr überwacht (4,58; Daten)
- Terroristische Cyber-Attacken (4,54; Sicherheit)
- Gesellschaft verlernt, Fakten zu akzeptieren durch Fake News (4,54; Gesellschaft)
- Spionage aus dem Ausland wird leichter (4,53; Sicherheit)
- Personenbezogene Daten werden unnötig gespeichert (4,52; Daten)
- Totale Überwachung (4,47; Daten)
- Bürger erleiden Kontrollverlust über eigene Daten (4,46; Daten)
- Kriminelle kriegen mehr Macht (4,46; Sicherheit)
Keine Angst, digital abgehängt zu werden
Das Thema, das den Deutschen von den 55 abgefragten Digitalängsten am wenigsten Sorge bereitet, ist – vermeintlich etwas überraschend und mindestens genauso positiv – die Angst, selbst digital abgehängt zu werden. Offenbar fühlen sich die Bundesbürger persönlich im Stande, mit den Herausforderungen der Digitalisierung mitzuhalten.
Nichtsdestotrotz haben die Deutschen in der Gesamtbetrachtung der Studienergebnisse eher mehr als weniger Angst vor den unterschiedlichen Aspekten der Digitalisierung. Im Durchschnitt antworteten die Bundesbürger mit einer fast glatten Vier auf der sechsstufigen Skala.
Zur Methodik: Die Befragten gaben bei der Studie ihre Einschätzung zu persönlichen und abstrakten Ängsten in puncto Digitalisierung ab – von „Ich habe Angst vor Jobverlust, weil Roboter meine Arbeit übernehmen“ bis zu „Ich habe Angst, dass durch das Netz mehr Hassparolen verbreitet werden“. Dabei konnten die Teilnehmer einen Wert zwischen 1 („keine Angst“) und 6 („sehr große Angst“) eingeben. Hohe Werte bedeuten also hohe Digitalisierungsangst. Die abgefragten Themenbereiche der Studie waren künstliche Intelligenz, Sicherheit, Arbeitswelt, Gesellschaft, Persönliches Umfeld, Politik und Daten.