Dies könne beispielsweise durch neue Antriebskonzepte gelingen. Zwar gebe es in Deutschland gegenwärtig etwa 1500 Elektro- und 23 000 Hybridautos, doch werde sich diese Zahl in den nächsten Jahren signifikant erhöhen. „Die Automobilindustrie erfindet sich in einem grundlegenden Wandel neu. Dafür sorgen Faktoren wie die Nachfrage der aufstrebenden Märkte, die Demografie der Industrieländer sowie Rohstoffpreise und die Klimafrage. Sicher ist: Die Branchenkonsolidierung setzt sich fort und sparten- wie länderübergreifende Kooperationen werden eine immer wichtigere Rolle spielen“, lässt sich Dr. Hans-Rudolf Röhm als Global Manufacturing Leader bei Deloitte zitieren.
Eine Folge des Nachfrageschubs aufstrebender Märkte sei die zunehmende Produktion in diesen Ländern. „Insgesamt werden bis 2020 immer weniger Autos importiert, die meisten auch ausländischen Marken werden in der jeweiligen Region hergestellt. Die Industrie wird sich über Handelsabkommen darauf einstellen und auch die Zulieferer stricken bereits an neuen Netzwerken in diesen Regionen“, erläutert Dr. Martin Hölz, Global Automotive Group Leader bei Deloitte. Entscheidend für die Branche bleibe das Verbraucherverhalten. Voraussichtlich werden sich Autokäufer vor allem in Industrieländern sehr wertbewusst entscheiden. „Wert“ kann allerdings zum Einen als „grünes“ Fahrzeugkonzept oder zum Anderen als „viel Sicherheit und Qualität“ für das investierte Geld definiert werden, wobei diese Trends wohl verschmelzen. Klassisches Status- und Luxusdenken werde demgegenüber eine geringere Rolle spielen. Schlüssel zum Markterfolg bilden deshalb Technologie und Innovationsfähigkeit. Für die Anbieter bedeute das eine weitere Herausforderung beim Kampf um Talente. Nicht zuletzt aufgrund aktueller Ereignisse ist die Automotive-Branche bei vielen Nachwuchskräften nur noch bedingt erste Wahl – aber genau diese benötigten die Unternehmen. Dazu gehöre auch eine entsprechende Ausbildung. „Nicht nur der Manager, auch der Facharbeiter muss künftig Multitalent sein, flexibel und weltweit einsetzbar. Die Branche muss sich hierfür zukunftsfest aufstellen“, ergänzt Hölz.