Ein großangelegtes Projekt für die Bundesanstalt für Arbeit brachte den Computerriesen Fujitsu Siemens Computers (FSC) und das mittelständische Unternehmen Sasse Elektronik zusammen. Insgesamt 13.000 Informationsterminals für alle Arbeitsämter hatte die Behörde ausgeschrieben. Die hätte Fujitsu Siemens ohne weiteres liefern können, aber die Anforderungen waren erheblich höher. Behindertengerecht sollten die Terminals sein, und auch vandalismussicher. Weder mit Kaugummis noch Kugelschreibern sollten die Geräte außer Gefecht zu setzen sein.
Dem, Nürnberger Computerhersteller bleib nichts anderes übrig, als ein Konsortium zu bilden, das alle Anforderengen abdecken kann. Die gegen Gewalt und Flüssigkeiten immune Tastatur, aus Edelstahl gefertigt und mit einem Trackball statt einer Maus versehen, liefert Sasse und trug somit maßgeblich zum Gewinn des Ausschreibungsverfahrens durch FSC. Der Mittelständler erhielt durch dieses Projekt die Möglichkeit, in die Produktpalette zu investieren und das Sortiment zu erweitern. Mittlerweile – auch dies ist Ausdruck der Win-Win-Situation – können die Partner bereits Folgeaufträge verbuchen.
Für die Teilnehmer des Vertriebsingeurstages 2003 war dies Grund genug, den Win-Win-Cup an Sasse Elektronik und FSC zu vergeben. Allerdings mussten sich die beiden Partner einer starken Konkurrenz stellen. Das zweitplazierte Paar, die Firmen BP Chemicals Marl und Infracor, schnitten nicht viel schlechter ab. Auch sie überzeugten mit ihrem Win-Win-Ansatz, dem ein Full-Service-Vertrag zugrunde liegt. Infracor hat als Dienstleister für BP sämtliche Instandshaltungsarbeiten der Chemieanlagen am Standort Marl übernommen. BP hat dadurch eine bessere Verfügbarkeit der Anlagen und eine Kostendegression erreicht. Infracor verfügt über die Kooperation über eine gesicherte wirtschaftliche Basis. In der Zusammenarbeit mit BP hat Infracor ein Servicemodell erarbeitet, das zunehmend Nachfrage erzeugt. Das Selbstbewusstsein beider Partner kommt auch in einer Bonus/Malus-Regelung für Infracor zum Ausdruck.
„Dritter Sieger“, so bezeichneten es Helmut Müller (Deutz AG), Vorsitzender des Fachbereichs Technischer Vertrieb in der VDI EKV, die Prolas Produktionslaser GmbH aus Würselen und die Budé Group aus Maastricht. Sie hatten für die Unilever-Tochter Mora eine Verfahren entwickelt, die in den Niederlanden beliebten Frikandellen mit der Marke zu kennzeichnen. Eigentlich entstand so eine Win-Win-Win-Situation: Nicht nur, dass der Anlagenbauer Budé und der Laserspezialist Prolas ein auch in anderen Bereichen vermarktungsfähiges Produkt entwickeln hatten, seit dem „Branding“ der Frikandellen steigt deren Absatz steil an.Der Win-Win-Cup wird von der absatzwirtschaft – Zeitschrift für Marketing gestiftet und von der VDI-Gesellschaft VDI EKV auf der Vertriebsingenieurstag vergeben. Nach einer Vorauswahl durch eine hochkarätige Jury entscheiden die Kongressteilnehmer über den Sieger. Der Preis, gestaltet vom Düsseldorfer Künstler CL-AN Barthelmess, besteht aus zwei mit Magneten versehene Hälften.
Die Case-Studies der drei Finalpaare wurden in der absatzwirtschaft 9/2003 ausführlich vorgestellt. Das Einzelheft können Sie hier bestellen.