Letzten Freitag wurde es wieder deutlich, wie verwundbar das Internet doch ist. Für Millionen Menschen auf der ganzen Welt war es über Stunden nicht möglich, populäre Dienste wie Amazon, Twitter, Netflix oder Paypal aufzurufen – eine Online-Attacke verhinderte dies. Es war eine der sogenannten DDOS-Attacken. Dabei werden Websites mit einer Flut von Anfragen bombardiert, bis sie in die Knie gehen. Eigentlich hat die IT-Sicherheitsbranche Methoden entwickelt, wie sie damit fertig werden kann. Doch die Angriffe hatten eine besondere Wucht und die Hacker sorgten dafür, dass eine Armee aus vernetzten Geräten rekrutiert werden konnten: IP-Kameras, Drucker, Router, Baby-Monitore, TV-Festplatten-Receiver. „Wenn es Kriminellen gelingt, eine ganze Armee aus Kameras, Druckern, Routern und auch Kaffeemaschinen, Glühbirnen, Toastern, Waschmaschinen und sonstigen Büro- und Haushaltsgeräten, die alle mit dem Internet verbunden sind, zielgerichtet eine Firma angreifen zu lassen, reichen die Schutzmaßnahmen der meisten Unternehmen für die Abwehr kaum aus“, befürchtet Benjamin Schönfeld, Geschäftsführer der LeaseWeb Deutschland GmbH. Die aktuelle Umfrage von LeaseWeb bei 100 vorwiegend mittelständischen Firmen hatte zutage gefördert, dass beinahe drei Viertel (73 Prozent) der Unternehmen das „Internet of Things“ als eine Hauptursache für erhöhte Sicherheitsanforderungen einstufen.
Hausgeräte mit Sicherheitslöchern
Die Prognosen ist alarmieren: Denn noch vor dem Jahr 2020 sollen rund 25 Milliarden Geräte mit Internetanschluss weltweit im Einsatz sein. „Viele dieser Geräte stammen von Herstellern weißer und brauner Ware, die einfach einen WLAN-Zugang hinzufügen und vielleicht noch eine App dazu programmieren lassen, aber in der Regel von IT-Sicherheit wenig Ahnung haben“, befürchtet Benjamin Schönfeld. Dadurch könnten möglicherweise bald Milliarden von Hausgeräten weltweit mit Sicherheitslöchern im Netz sein, die von Kriminellen über das Internet zu ferngesteuerten Angriff-Robots umfunktioniert werden. Lediglich ein Prozent der von LeaseWeb befragten 100 vorwiegend mittelständischen Unternehmen halten ein solches Szenario für „abwegig“, das heißt, 99 Befragte stufen es als immerhin „denkbar“ ein.