Die 5 wichtigsten Marketing-Trends 2023

Die Mobile-Nutzung steigt, das Online-Shopping sowieso. Damit ändert sich auch das Marketing. Welche Trends erwarten uns 2023?
Sprachassistenz, KI, Social Commerce: Digitale Entwicklungen verändern auch das Marketing. (© Unsplash)

Im Marketing geht es vor allem darum, die Customer Experience zu optimieren und neue Kundenerlebnisse zu schaffen. Deshalb sollte man auch immer die neuesten Tools und Plattformen im Blick behalten. Diese Marketing-Trends sollte jeder Marketer 2023 auf seiner Agenda haben:

1. Marketing-Trend: Conversational Commerce

Statt ins Geschäft zu gehen und mit Verkäufer*innen zu reden, laufen die Dinge heutzutage anders. Meist bestellt man etwas im Onlineshop, das im Idealfall morgen schon da ist. Und wer ein Problem hat, für den ist der Kundenservice 24/7 per Sofortnachricht zur Stelle. 

Conversational Commerce hat das Ziel, mit den Kund*innen vermehrt in eine direkte, „echte“ Konversation zu treten und sie damit zum Kauf zu bewegen. So ermöglichen Instant-Messenger eine Real-Time-Kommunikation, ebenso wie Chat- und Service-Bots, die mithilfe von KI voll automatisiert Lösungen anbieten. Auch dürften Sprachassistenten und Voice-Bots, die über Spracherkennung mit Kund*innen Gespräche führen, mehr in den Fokus rücken.

Über die direkte Interaktion lernen Unternehmen ihre Zielgruppen besser kennen und können so auch besser auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen. Da die Interaktionen meist so geführt werden, als würde man mit einem guten Bekannten chatten, bauen Marken außerdem eine vertrauensvolle, emotionale Bindung zu ihren Kund*innen auf. Dank Machine Learning werden die Chatbots auch immer besser und „menschlicher“.

2. Marketing-Trend: Werbung im Metaverse

„Eines Tages, wenn jeder in jedem Raum sein kann, kann jeder zum Wettbewerb antreten“ heißt es im Werbespot von Meta. Der Clip zeigt, wie Virtual – und Augmented Reality eines Tages dabei helfen könnten, die Grenzen zwischen der echten und der digitalen Welt verschwimmen zu lassen. 

https://www.youtube.com/watch?v=97cR3RFLEuQ

Es ist die Vision eines Metaversums, das keinen geografischen Aufenthaltsort kennt und in dem sich Menschen auf Augenhöhe begegnen können. Durch das Metaverse könnten auch Brands eine vollkommen einzigartige Customer Experience schaffen. Auf einer virtuellen Bühne mit endlos vielen Möglichkeiten (Meta testet derzeit Creator Tools im Metaverse) sollen Produkte vielfältig und vor allem jederzeit und von überall beworben werden können. Wer seine Brand im digitalen Umfeld positionieren möchte, sollte sich mit dem Metaverse vertraut machen.

3. Marketing Trend: Content Visualisierung mit Brand Storytelling

Dank intelligenter Sprachassistenten wie Alexa, Cortana und Siri wird das Einkaufen im Internet immer einfacher. Wer jedoch denkt, dass visuelle Elemente und Design hinter den Sprachsuchen-Hype treten werden, irrt gewaltig. Storytelling und Content-Visualisierung sind nach wie vor wichtig.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen visuelle Inhalte gegenüber reinem Text bevorzugen. Laut einer Studie der Online-Grafikdesign-Plattform Venngage läuft 93 Prozent unserer Kommunikation visuell ab. Sie hat auch herausgefunden, dass Posts mit Bildern 180 Prozent mehr Engagement erzielen als Posts ohne Bilder. Untersuchungen von Cisco hingegen haben ergeben, dass Videos 82 Prozent des gesamten Onlineverkehrs ausmachen. Ebenso sind 85 Prozent aller Menschen eher bereit, ein Produkt zu kaufen, wenn sie ein Video dazu sehen. 

Ebenfalls ein Trend: die 3-D-Produktvisualisierung. Durch die 360-Grad-Ansichten können Kund*innen Produkte aus allen Perspektiven betrachten. Durch die visuelle Produktkonfiguration können sich Verbraucher*innen außerdem mithilfe von Konfigurationstools individualisierte Produkte nach ihren Anforderungen zusammenstellen.

Doch auch Brand Storytelling zur Content-Visualisierung ist nicht zu vernachlässigen. „So wie unsere Aufmerksamkeitsspannen immer kürzer werden, tun es auch Geschichten und verlieren dabei an Substanz“, wird Miriam Rupp, Gründerin und Geschäftsführerin der PR- und Brand-Storytelling-Agentur Mashup Communications in einer Pressemitteilung zitiert. „Besonders in einer Welt, in der nichts stillsteht, ist jeder umso mehr auf Achtsamkeit im Brand Storytelling angewiesen. Statt hektisch dem nächsten Hype zu folgen, sollten sich Marken auf ihre Werte und ihre Vision besinnen und ihr Narrativ bewusst aufbauen.“

4. Marketing-Trend: KI in der Content-Produktion 

KI ist eine der wichtigsten Technologien hinter der Sprachsuche und intelligenten Assistenten. Sie ermöglicht auch Chatbots und trägt dank ihrer Automatisierung dazu bei, dem Marketing einen Teil der Routinearbeit abzunehmen, sodass sich Marken auf die Strategie und die Gestaltung ihrer Customer Experience konzentrieren können.

Florian Baumann, Head of Marketing der Projektplattform freelancermap, gab in einer Umfrage von Mashup Communications ein Trend-Statement ab. Dem Marketing-Experten zufolge nähmen die Personalisierung, Customer Journey sowie Experience, das Tracking, aber auch die Automatisierung einen immer größeren Stellenwert in der Marketingbranche ein. Insbesondere die zielgerichtete Personalisierung von Content entlang der Customer Journey führt zu immer aufwendigeren (Produktions-) Prozessen. 

Eine Lösung, die sich Baumann zufolge daher im kommenden Jahr weiter etablieren würde, liege in der Content-Erstellung durch künstliche Intelligenz. „Bereits jetzt werden massenhaft KI-generierte Display, Video oder auch Text Ads für die Medienwelt produziert. Derartige kanalübergreifende Performance-Kampagnen spielen den aufbereiteten Content an der passenden Stelle einer Customer Journey aus und sind leicht zu skalieren. Daneben geht der Trend wieder zurück zu den ‘Evergreen-Kanälen’. Der Clubhouse-Hype ist vorbei, der von Metaverse, VR und NFT steckt noch in den Kinderschuhen. Umso wichtiger bleiben Content, SEO, SEA, Video und Trigger Mails“, erklärt Florian Baumann.

5. Marketing-Trend: Social Commerce

Social Commerce ist nicht neu, doch diese Form des Einkaufens wird immer mehr zum Mainstream. Erhebungen von Statista zeigen, dass Social Commerce im Jahr 2023 auf dem Vormarsch ist und der Hype in absehbarer Zeit nicht abflachen wird. Dazu haben insbesondere Instagram und TikTok beigetragen. Instagram Checkout macht es Marken einfacher denn je, ihre Produkte direkt über die Plattform zu bewerben und zu verkaufen. Brands setzen Influencer-Marketing immer gezielter ein und erstellen Anzeigen, die sich nahtlos in Social-Media-Feeds einfügen. 

TikTok mischt das Influencer-Marketing nun noch mal richtig auf. Im Creator Marketplace können Marken Creator finden, die zu ihren Produkten und ihren Interessen passen. Nicht zu vergessen die endlosen Möglichkeiten des TikTok-Shoppings, das es Marken ermöglicht, direkt über die App mit seinen Kund*innen in Kontakt zu treten. 

Gerade die Generation Z versammelt sich auf Plattformen wie TikTok und Instagram und tauscht sich dort untereinander aus. Die junge Community nutzt die sozialen Medien aber nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als Suchmaschine. Ein strategisches Tool, um im Social Commerce erfolgreich zu sein, ist deshalb der digitale Kundenservice. Soziale Plattformen bieten eine ideale Basis, um etwa kostengünstige Chatbot-Lösungen zu implementieren und das Online-Kundenerlebnis zu verbessern.