Wenige Tage nachdem Eisenach den Startschuss für den neuen Corsa feierte, endete in Bochum die Opel-Produktion. Das geht Opel-Chef Karl-Thomas Neumann nahe. „Das tut weh. Ich weiß, was das für die Leute bedeutet. Ich habe in Dortmund studiert. Aber als Opel-Chef bin ich für mehr als 38.000 Mitarbeiter verantwortlich. Für die und die Marke Opel ist es entscheidend, wieder Geld zu verdienen.“
Neumann will mit der Schließung von Bochum langfristig wieder eine „Vollauslastung der anderen Werke“ erreichen. Nur so könne Opel wieder Geld verdienen. Opel investiert stark in neue Produkte. Im Gespräch mit MOTOR-TALK sagte der Opel-Chef: „Es gibt derzeit keinen anderen Hersteller in Europa, der so viel Geld pro Auto (gemessen an den verkauften Stückzahlen pro Jahr, Anm. d. Red.) investiert wie wir.“
Die Zukunft wird jetzt schon geplant
Bis 2018 kündigte der Opel-Chef 27 neue Modellen und 17 neue Motoren an. Dazu gehören die Nachfolger von Meriva und Zafira, die sogenannten „Crossover Utility Vehicle“.Neumann schließt außerdem nicht aus, dass der Opel Karl einmal in Europa gebaut werden könne. „Die GM-Philosophie lautet: build where you sell. Wenn der Karl ein großer Erfolg wird, hätte er theoretisch auch Chancen, in Europa gebaut zu werden.“ Neumann will Opel bis 2016 zurück in die schwarzen Zahlen führen.
2014 lief gut für den Konzern. Von Januar bis November wurden 5,7 Prozent mehr Autos verkauft als im Vorjahr. In seinem Brief an die Belegschaft, der der „Automobilwoche“ vorliegt, erklärte Neumann, dass sie versuchen sollten, „noch stärker als Markenbotschafter in ihrem Bekannten- und Freundeskreis zu wirken“. Und weiter: „Wir bei Opel fahren Opel. Wir haben allen Grund, auf unsere Fahrzeuge stolz zu sein.“