Dies basiere auch auf dem weiteren Anstieg der Investitionen in Online Video und Social Media in Größenordnungen von 30 Prozent jährlich. Bei weitem am stärksten steigen laut Zenith Optimedia jedoch die Investitionen in Mobile. „Wir prognostizieren, dass die Werbeinvestitionen in Mobile dieses Jahr weltweit um 67 Prozent über denen von 2012 liegen und bis 2015 jährlich im Schnitt um weitere 51 Prozent wachsen werden“, sagt Chairman Frank-Peter Lortz. Der Grund liege in der raschen Verbreitung von Smartphones und Tablets. Im Vergleich dazu werde Onlinewerbung auf Desktop PCs lediglich um zehn Prozent zunehmen.
Steile Wachstumskurve für mobile Werbung
Die Mediaagenturgruppe geht weltweit von mobilen Werbeinvestitionen in Höhe von 8,6 Milliarden Dollar in 2012 aus, was einem Anteil von 9,8 Prozent an den Online-Investitionen und 1,8 Prozent an den gesamten Werbeinvestitionen entspricht. Bis 2015 werden die Investitionen in Mobile auf 29,4 Milliarden Dollar anwachsen, equivalent mit 21,9 Prozent der Online-Investitionen und 6,1 Prozent der gesamten Werbeinvestitionen.
„Auch in Deutschland rückt Mobile stärker in den Fokus der Werbungtreibenden. Wir rechnen hierzulande mit einer Verdoppelung der Mobile-Investitionen gegenüber 2012. Das wird jedoch nichts daran ändern, dass der hiesige Werbemarkt dieses Jahr leicht ins Minus rutscht“, erklärt Lortz. „Die Konjunkturprognosen vom ersten Quartal für Deutschland wurden inzwischen deutlich nach unten korrigiert. Außerdem reduzieren multinationale Werbungtreibende hierzulande im Marketing, um in ihrer Bilanz Umsatzeinbrüche in Südeuropa abfedern zu können. Dies führt dazu, dass die Werbeinvestitionen in diesem Jahr um 1,6 Prozent sinken.“
Leichte Entspannung in der Eurozone
Auf der globalen Bühne tragen die Rezession in der südlichen Eurozone sowie die Spannungen zwischen Nordkorea und seinen Nachbarn zur Wachstumskorrektur um 0,4 Prozentpunkte bei. Die konjunkturelle Belebung der Eurozone, die Wirtschaftsexperten für das zweite Halbjahr zu sehen hofften, verschiebt sich voraussichtlich in das kommende Jahr. So werden die Werbeinvestitionen in der Eurozone statt um 1,6 Prozent (Prognose von April) um 3,9 Prozent sinken – was immer noch eine Verbesserung gegenüber dem Abfall von 5,2 Prozent im vergangenen Jahr darstellt. Vorausgesetzt, die Eurozone erlebt ab Jahresende ihren Aufschwung, werden die sich Werbespendings 2014 bei 0,8 Prozent stabilisieren und 2015 wieder sanft um 1,8 Prozent ansteigen.
Die politischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel schlagen sich am stärksten auf die südkoreanische Bevölkerung nieder. Die Angst vor einem Konflikt dämpft Konsumfreuden, und Werbungtreibende agieren zurückhaltend. Der südkoreanische Werbemarkt, immerhin der zehntgrößte weltweit, wird voraussichtlich um 6,5 Prozent schrumpfen.
Russland verdrängt Frankreich aus den Top 10
Im Ranking der Top 10 Werbemärkte werden auch 2015 noch USA, Japan, China und Deutschland die ersten vier Plätze belegen. Auf den Folgeplätzen bleiben Großbritannien, Brasilien und Australien auf den Plätzen 5, 6 und 7. Kanada und Südkorea schieben sich um einen Platz auf die Positionen 8 und 9 vor und verdrängen Frankreich aus den Top Ten. Russland zieht neu auf Platz 10.
Mit der aktuellen Studie „Advertising Expenditure Forecast“ korrigiert die Mediaagenturgruppe Zenith-Optimedia ihre Prognose vom April wie folgt: In diesem Jahr werde der globale Werbemarkt um 3,5 Prozent (statt 3,9 Prozent) wachsen, in 2014 um 5,1 Prozent (statt 5,6 Prozent) und im Jahr 2015 um 5,8 Prozent. (Zenith Optimedia / asc)