Teenie-Kram oder Marketingkanal? Snapchat aus Penny´s Sicht
Seine Erfahrungen über Snapchat teilte Marcus Haus, Bereichsleiter Marketing bei Penny Markt GmbH REWE Group, und gab Einblicke, wie Penny mit Snapchat umgeht und warum sich der zur Rewe-Gruppe gehörende Lebensmitteldiscounter überhaupt dem neuen Teenie-Trend-Messenger angenommen hat. Attraktiv sei insbesondere die Möglichkeit, die gegenwärtige Lücke bei den Zielgruppen zu schließen. So erreiche Penny bisher kaum die jungen „Teenies“. Auf Facebook erreiche man beispielsweise insbesondere Frauen zwischen 25 bis 44 Jahren. Snapchat hingegen sei um einige Jahre jünger, denn hier seien 63 Prozent der Nutzer unter 24 Jahren. Zudem punkte Snapchat mit seinen rund 200 Millionen Nutzern sowie einer erfolgsversprechnenden Umsatzentwicklung. Besonders mache den Dienst zudem die Nahbarkeit, schließlich erstelle man Stories über einen Tag erstellen, sowie die Möglicheit, Posts individuell und kreativ zu gestalten.
Penny nutze Snapchat vor zwei Jahren während des Parookaville-Festivals in Düsseldorf. Mit Snaps wurde Penny Bestandteil des Festivals und konnte mit Community sprechen und interagieren, statt lediglich einen Stand zu haben. Insgesamt postete Penny 155 Snaps an fünf Tagen, die Festival-Feeling vermittelten. Darunter auch Gewinnspiele, bei denen das beste Smoothie-Rezept siegte. Mit Snaps aus der Prespektive eines DJs direkt vom Discotower habe Penny sogar eine 90-prozentige View-Quote erzielt. Warum nun das Ganze? „Es ist Teeniekram, da ist die Stärke des Kanals“, sagt Haus und verweist damit auf die extrem junge Zielgruppe, die man sonst kaum erreiche.
Vielen ist bisher nicht bewusst, welche Datenschätze Mobilfunkanbieter über Vebraucher besitzen, die wiederum Gold für den stationäre Handel sind. Dem wollte Mark Stohlmann, Senior Marketing Manager – Media Services bei Telefónica Germany Next, ein Ende bereiten und zeigte, welche Chancen mobile Daten bereits für den stationären Einzelhandel bieten. Bisher fehle den Offline-Händler zum Großteil das Wissen über das Kundenverhalten – Wissen, das der E-Commerce längst hat. Daher agiere eher sehr statisch mit immer gleichen Preisen und Angeboten. Was er brauche, seine Daten darüber, was der Kunde am PoS macht, wonach er gerade sucht, wie er aussieht und vieles mehr. Um diese Verstädnis zu erlangen und aus Retail „Smart Retail“ zu machen, seien mobile Daten sehr hilfreich.
Aus den sogenannten Smart Moves könne man beispielsweise filtern, wie Menschen zum Store kommen, wo sie wohnen, welches Geschlecht und Alter sie haben usw. Dies ließe sich unter anderem für Standortoptimierung, Öffnungszeiten- oder Personalplanung nutzen. Über In Store-Analytics wiederum könne man unter anderem Laufwege ablesen. Letztlich ermöglichen all diese Daten Location-Based Mobile Advertising per Messaging über SMS und MMS. So könnten die Händler Kommunikation aussteuern, wenn Kunde in der Nähe des Stores ist oder mit individuellen Preisanpassungen locken und somit die Abwanderung ins Online-Geschäft eindämmen. Ihr Opt-In für solche Nachrichten (O2 more local) haben bei Telefonica bereits vier Millionen Menschen gegeben.
Vom Gesundheitsbewusstsein zu mobilen, neuen Geschäftsmodellen
Der Gesundheitsmarkt ist riesig, alle Menschen wollen „100 Jahre alt werden“ und dabei möglichst fit bleiben, sagte Stefan Gruschke, Marketing Manager DACH bei Fitbit, und führte damit in die Welt des Fitness-Trackers ein, der Fitness, Stress und Schlaf messbar macht. Rund 50 Millionen Fitbit-Geräte wurden bereits verkauft, insgesamt ist das Unternehmen in 55.000 Retailern vertreten. Während Fitbit in den USA mit 86 Prozent Marktführer ist, kommt er in Deutschland bereits auf 42 Prozent.Alles, was Fitbit den Verbauchern bietet, läuft über die dazugehörige App, die alle Daten sammelt. So können für jeden Nutzer individuelle Trainigs erstellt werden. Bei Fitstar, dem „Fitnesstrainer aus der Hosentasche“, wird zuerst per Fragebogen geklärt, was Ziel des Nutzers ist wie Gewichtabnehmen oder fitter werden. Es schließt sich ein Review an, dann passt sich das Training an den User an. Je individueller und je mehr Übungen, desto teurer wird der Fitstar.
Auch bei den Werbemaßnahmen legt Fitbit den Fokus auf Mobile, rund 25 Prozent aller Marketing-Kampgenen laufen bereits mobil. In der WOM-Kampagne beispielsweise rief Felix Klemme Vebraucher auf, 30 Tage Fitbit zu testen, quasi als 30 Tage-Selfie Competition.Über 6.000 Bewerber habe es bei diesr Mobile-Aktion gegeben, mehr als 5.900 hätten online als Danke ein spezielles Angebot mit Discount erhalten.