Deutscher Dialogmarketing Verband kritisiert verschärften Datenschutz

Der Deutsche Dialogmarketing Verband DDV kritisiert einige der beim Datenschutzgipfel des Bundesinnenministeriums beschlossenen Punkte für eine Verschärfung des Datenschutzgesetzes. Die vorgeschlagene opt-in-Lösung werde das Ziel nicht unterstützen, sondern die gesamte Werbewirtschaft behindern.

Die opt-in-Lösung erfordert das Einverständnis des Kunden vor Weitergabe der Adresse. „Dem Bürger wird dadurch eine Sicherheit vorgegaukelt, die es gar nicht geben kann“, argumentiert Patrick Tapp, Vizepräsident Public Affairs und Verbraucherdialog im DDV. So existiere bereits seit jeher Kreditkartenbetrug, und niemand käme auf die Idee, deshalb Kreditkarten als solche abzuschaffen.

Genau dies aber geschehe jetzt im übertragenen Sinne im Adressgeschäft. Aufgrund einiger Fälle strafbaren Datenmissbrauchs folgere die Politik eine Kriminalisierung des gesamten Handels mit Daten, der nun auf ein Maß eingeschränkt werden soll, das negative Auswirkungen auf die werbungtreibende Wirtschaft habe. Der Verband warnt entschieden vor einem erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden, den das geforderte opt-in-Verfahren langfristig verursachen könne.

Die bisher angewendete Widerspruchslösung funktioniere gut und sorge für einen ausgewogenen Interessenausgleich zwischen Verbraucher und Wirtschaft. Zudem weist der DDV darauf hin, das dass Bundesdatenschutzgesetz bereits heute klare Sanktionen gegen kriminellen Datenmissbrauch vorschreibe. Es gebe kein Gesetzes-, sondern ein Vollzugsdefizit.

Erfolgversprechender als alle anderen Maßnahmen sei die Ausdehnung bestehender Zertifizierungssysteme auf die Wirtschaft. Modell könne hier das Instrumentarium sein, das der DDV den Mitgliedsunternehmen seiner Adress-Councils auferlegt. Über regelmäßige Vor-Ort-Prüfungen hinaus weisen die Unternehmen in einem jährlich auszufüllenden Online-Tool mit umfangreichem Fragebogen nach, dass sie den Datenschutz einhalten. Ein externes, neutrales Datenschutz-Beratungsunternehmens wird dann ein Siegel-Zertifikat für das aktuelle Kalenderjahr empfehlen.

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