Die heiße Weihnachtsshopping-Phase hat bereits begonnen und der Handel freut sich auf das große Geschäft. Doch die Shopping-Laune der Deutschen ist der Studie von Deals.com zufolge verhalten: 25 Prozent planen, weniger für Weihnachtsgeschenke auszugeben als im vergangenen Jahr. Lediglich sieben Prozent der Bundesbürger wollen mehr ausgeben als im Jahr zuvor. 16 Prozent machen sich sogar Sorgen über die Ausgaben rund um die Festtage im Dezember. Etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) plant, so viel auszugeben wie im Jahr zuvor.
Weihnachtsshopping beginnt früh
Bei der Erhebung durch das Marktforschungsinstitut Ipsos Mori im Auftrag von Deals.com wurde das Einkaufsverhalten der Deutschen in der Vorweihnachtszeit untersucht und mit dem zehn anderer Länder verglichen. 23 Prozent der Deutschen starten schon vor Oktober mit dem Kauf der Weihnachtsgeschenke – damit ist Deutschland im internationalen Bereich eher der Durchschnitt. 15 Prozent versuchen sogar, das ganze Jahr über Weihnachtseinkäufe zu machen, um die Kosten gleichmäßig zu verteilen. Am ehesten beginnen die US-Amerikaner mit dem Kauf von Weihnachtsgeschenken (37 Prozent vor Oktober), während in Italien nur 15 Prozent frühzeitig kaufen.
Jeder vierte Bundesbürger beginnt dagegen erst vor den Feiertagen im Dezember mit den Weihnachtseinkäufen. Im internationalen Vergleich kaufen nur Schweden (42 Prozent), Italiener (30 Prozent) und Franzosen (28 Prozent) noch kurzfristiger vor dem Fest Geschenke ein.
Onlineshopping ist Trend
Der Einkauf im Web ist unter den Deutschen weit verbreitet: Laut der Deals.com Studie nutzen neun von zehn Deutschen (89 Prozent) das Internet für mindestens einen Teil ihrer Weihnachtseinkäufe. Fast jeder Dritte (31 Prozent) tätigt sogar die Mehrheit seiner Besorgungen für die Festtage online. Zu den fleißigsten Online-Weihnachtsshoppern gehören im internationalen Vergleich die Briten (42 Prozent kaufen überwiegend online) und Chinesen (36 Prozent). In den Niederlanden wohnen hingegen die meisten E-Commerce-Skeptiker: Weniger als jeder zehnte Holländer kauft Weihnachtsgeschenke überwiegend online, 41 Prozent erledigen sogar gar keine der Besorgungen im Internet. In Deutschland liegt der Anteil derer, die auf Onlinekäufe verzichten, bei elf Prozent.
Nielsen: Deutsche Verbraucher optimistischer denn je
Die Umfrage zum Thema Vertrauen und Einkaufsgewohnheiten von Nielsen zeigt, dass das Verbrauchervertrauen im dritten Quartal 2013 auf den Höchststand seit Einführung der Erhebung im Jahr 2005 gestiegen ist. Nur im ersten Quartal 2011 war es bereits einmal so hoch gewesen. Damit liegt es deutlich über dem durchschnittlichen Niveau in der Europäischen Union. Auch ihre Berufsaussichten haben sich nach Ansicht der Deutschen verbessert. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) halten diese für gut bis ausgezeichnet, während der EU-Durchschnittswert hierfür bei lediglich 26 Prozent liegt.
„Die deutschen Verbraucher zeigen sich so optimistisch wie nie zuvor“, erklärt Ingo Schier, Geschäftsführer von Nielsen Deutschland. „Das Besondere daran ist: Die Befragung fand in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs statt, in dem Themen wie Steuerhöhung, Euro-Rettung und Energiekosten eine große Rolle spielten, die alle durchaus ins Geld gehen können. Doch anstatt unsicher in die Zukunft zu schauen, zeigen sich die Deutschen weitgehend unbeeindruckt vom politischen Umfeld, weil die grundlegenden Wirtschaftsdaten offenbar als äußerst robust empfunden werden. Spannend wird sein zu beobachten, ob und wie sich das Verbrauchervertrauen mit dem Ausgang der Koalitionsgespräche ändert.“
Neue Kleidung und günstige Lebensmittel
Sofern die Deutschen nach Deckung der Lebenshaltungskosten noch Geld zur Verfügung haben, geben sie dieses vorrangig für neue Kleidung aus (44 Prozent der Befragten). Direkt danach folgen Urlaubsausgaben mit 38 Prozent. Der Durchschnittseuropäer hingegen legt verfügbares Geld am liebsten auf die hohe Kante – eine Haltung, die nur 27 Prozent der deutschen Befragten teilen. Auffällig beim Sparverhalten der Bundesbürger ist, dass sie deutlich häufiger als ihre europäischen Nachbarn auf ihr Auto verzichten. Ihre beliebteste Sparmaßnahme ist jedoch der Griff zu günstigeren Lebensmittelmarken.
Im Hinblick auf das kommende halbe Jahr bereiten den Deutschen nach wie vor insbesondere steigende Nebenkosten Sorgen, gefolgt von Sorgen um höhere Lebensmittelkosten und die Wirtschaftslage, während sich ihre europäischen Nachbarn vor allem um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes Gedanken machen.
Aufwärtstrend in Westeuropa
Insgesamt hat das Verbrauchervertrauen im Vergleich zum vergangenen Quartal in über der Hälfte aller beobachteten 60 Länder (57 Prozent) zugenommen. Für einige der wichtigsten Industrieländer wie die USA, Deutschland, Japan, Frankreich und Großbritannien hat Nielsen in diesem Quartal deutliche Zuwächse verzeichnet. Und obwohl das Verbrauchervertrauen in Indonesien im Vergleich zum Vorquartal vier Punkte eingebüßt hat, ist das Land weiterhin weltweit führend in Sachen Optimismus. Allein in Europa haben 70 Prozent aller Märkte einen Zuwachs an Optimismus verzeichnet. Das Highlight: Portugal mit dem weltweit größten Anstieg. Am Ende der weltweiten Skala finden sich allerdings mit Kroatien, Griechenland, Slowenien, Italien und Ungarn ebenfalls fünf europäische Länder. Bei den Schwellenländern halten sich die meisten Länder stabil.
Charts zu Studie finden Sie hier.
(Deals.com / Nielsen / asc)