Mit L-mode-Telefonen kann man ohne einen Personalcomputer durch spezielle Web-Angebote surfen und Email-Dienste nutzen. Das Angebot baut auf den in Japan sehr populären WAP-vergleichbaren „i-mode“-Diensten für Mobiltelefone auf. „In Japan hat L-mode gute Chancen, ein großer Erfolg zu werden“, sagt Mummert + Partner-Telekommunikationsexperte Thomas Spiegelmeier. „Aber in Deutschland gibt es für ein solches ‚Internet light‘ per Festnetz-Telefon keinen Markt.“
Der Grund: In Japan verfügen weit weniger private Haushalte über PCs. Durch das mobile „i-mode“ sind viele Japaner aber schon mit der Nutzung des Internets über (Mobil-)Telefone vertraut. Außerdem gibt es für L-mode bereits ein großes Angebot an Anwendungen – 200 spezielle L-mode-Internet-Seiten sollen schon beim Start zur Verfügung stehen.
In Deutschland verfügen hingegen die meisten Verbraucher, die am Internet interessiert sind, über einen Zugang via Personalcomputer. Für sie macht ein „Internet-Telefon“ keinen Sinn, da die Telefone nicht alle Funktionen eines vollwertigen Computers erfüllen. Nicht alle Web-Seiten sind zugänglich; man kann nicht abspeichern oder ausdrucken, was man im Internet findet. „Deswegen werden solche Angebote von den deutschen Verbrauchern nicht angenommen“, erläutert Spiegelmeier. „Das zeigt auch der bisher geringe Erfolg von so genannten ‚ Web Pads‘ in Deutschland.“
Daran wird sich auch nichts ändern, wenn mit der Einführung von UMTS in Deutschland die Zahl der Angebote für Internet-Anwendungen für Mobiltelefone steigen wird. Zu Hause werden die Anwender weiterhin ihren PC nutzen, so die Mummert + Partner-Experten. Außerdem werde es die Möglichkeit geben, UMTS-Mobiltelefone zu Hause wie ein schnurloses Telefon zu Festnetz-Tarifen zu nutzen. Deswegen wird es hier auch dann keinen Bedarf für ein spezielles Internet-Telefon fürs Festnetz geben.