Deutsche sparen beim Lebensmitteleinkauf

Wegen inflationsbedingt gestiegenen Preisen ist der Lebensmitteleinkauf zum Stressfaktor geworden. Manche Verbraucher*innen müssen daher laut einer Deloitte-Umfrage auf einige Produkte verzichten. Doch nahezu alle haben ihr Einkaufsverhalten angepasst.
Lebensmittel im Regal
Wegen gestiegener Preise greifen viele Verbraucher*innen auf günstigere Lebensmittel zurück. (© Unsplash/Scott Warman)

Viele Bürger sparen einer neuen Umfrage zufolge wegen der Inflation beim Lebensmittelkauf. Die Teuerung führt demnach dazu, dass ein beträchtlicher Teil der Verbraucherinnen entweder günstigere Lebensmittel wählt oder bestimmte Produktgruppen vom Einkaufszettel streicht, wie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte am Mittwoch in München mitteilte.

Demnach sagten 37 Prozent, dass sie mittlerweile bevorzugt die günstigeren Eigenmarken der Supermarktketten kaufen. Mehr als ein Drittel – 35 Prozent – kaufte demnach billiges Fleisch. Ein Fünftel sagte, dass sie schon weniger Lebensmittel gekauft hätten, als sie eigentlich wollten.

Deutsche ohnehin sparsam bei Lebensmitteln

Deloitte befragte im Rahmen des jährlichen „Global Consumer Pulse Survey“ knapp 25.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in 25 Ländern, in Deutschland waren es 1000 im April. Hinzu kam laut Deloitte eine ergänzende Umfrage im Juni mit identischer Stichprobe.

Die deutsche Bevölkerung gilt im Vergleich mit den Nachbarländern traditionell ohnehin als vergleichsweise sparsam beim Lebensmittelkauf. Die Umfrage bestätigte das: 35 Prozent sagten, dass sie bei Lebensmitteln vor allem aufs Geld achten. Laut Deloitte geben die Deutschen im Schnitt 15 Prozent ihres Monatsbudgets für Lebensmittel aus, verglichen mit 18 Prozent in Italien und 17 Prozent in Frankreich.

Planung von Lebensmitteleinkauf wird wichtiger

Allerdings kauft demnach auch ein wachsender Anteil von Verbraucherinnen und Verbrauchern bevorzugt gesunde und damit teurere Lebensmittel – also etwa frische Lebensmittel anstelle günstigerer Fertiggerichte. Dem Ernährungstyp „gesund“ ordneten sich 23 Prozent zu. Hier sind Personen mit niedrigen Einkommen aber unterrepräsentiert.

Ebenso scheint die Planung des Lebensmitteleinkaufs an Bedeutung zu gewinnen. So geben 35 Prozent der Befragten an, sehr viel Zeit damit zu verbringen – nahezu unabhängig vom Einkommen. Denn das Kochen in den eigenen vier Wänden rückt verstärkt in den Fokus. 69 Prozent der Befragten greift aktuell selten oder gar nicht auf Lieferdienste zurück.

js/dpa