Deutsche schrecken die vermuteten Kosten beim mobilen Surfen

Nur 16 Prozent der Deutschen nutzen laut einer aktuellen Studie von TNS Infratest das mobile Internet. Somit surfen rund 10,4 Millionen Personen ab 14 Jahren mit ihrem Handy im Internet oder empfangen und senden E-Mails mit ihrem Mobiltelefon. Das sind die zentralen Ergebnisse der TNS Infratest Marktforschung zum Thema „Mobiles Internet“.

Das mobile Internet ist derzeit das Thema, das die Mobilfunkbranche beschäftigt und große Wachstumspotenziale verspricht: Sowohl die Mobilfunkanbieter als auch die Betreiber von Websites hoffen auf neue Einnahmenquellen durch zusätzliche Verbindungsentgelte und Werbeerlöse. So geben zwölf Prozent an, E-Mails über das Handy zu empfangen oder zu versenden. Neun Prozent der Deutschen ab 14 Jahren haben mit dem Handy bereits eine Website im Internet besucht. Die Hälfte (55 Prozent) derer, die das mobile Internet bereits genutzt haben, surft auf sogenannten WAP-Seiten, Websites also, die speziell für die Nutzung mit dem Handy optimiert sind. Normale HTML-Seiten, so wie sie auch mit dem Computer angesteuert werden, nutzen nahezu drei Viertel (73 Prozent). Ein Viertel (24 Prozent) der mobilen Surfer besucht HTML-Seiten sogar einmal wöchentlich oder häufiger.

Auch bei der mobilen Internetnutzung dominiert der Aufruf von Suchmaschinen. Häufig werden aber auch aktuelle Nachrichten, Sportinformationen oder das Wetter abgerufen. Sogenannte Web 2.0-Anwendungen wie Social-Networking-Seiten und Videoportale werden bislang nur von der Minderheit der Internetnutzer angesteuert: So besuchen beispielsweise 28 Prozent Social-Networking-Sites zumindest selten, bei Videoportalen sind es 21 Prozent. Diese mobilen Web 2.0-Nutzer gehören überwiegend zur Gruppe der 14- bis 29-Jährigen, die bekanntlich meist die Vorreiter für die Nutzung neuer Internetanwendungen sind.

Die Möglichkeit, mit Werbung im mobilen Internet in Kontakt zu kommen, haben derzeit neun Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Diese mobilen Web-Surfer rekrutieren sich aus den mindestens seltenen Nutzern von WAP- oder HTML-Seiten und denjenigen Mobiltelefonierern, die mit dem Handy ihre E-Mails über die Website des E-Mails-Anbieters abrufen. Personen, die mobil ausschließlich einen E-Mail-Push-Service nutzen, kommen mit Werbung im mobilen Internet dagegen in der Regel gar nicht in Kontakt. Die in Kontakt kommen könnten sind dagegen nicht besonders aufnahmebereit, denn 60 Prozent der mobilen Web-Surfer haben keine Werbung bemerkt, neun Prozent erinnern Werbung, stören sich aber nicht an ihr und 31Prozent fühlen sich durch die Werbung, die ihnen beim mobilen Surfen aufgefallen ist, gestört.

Auf Seiten der Nicht-Nutzer ist das Interesse am mobilen Internet bereits groß: Derzeit gehören zwölf Prozent der ab 14-Jährigen zu den Nicht-Nutzern, die sich aber für das Surfen auf WAP- und/oder HTML-Seiten mit dem Handy interessieren. Das entspricht etwa acht Millionen Bundesbürgern ab 14 Jahren. Größtes Nutzungshemmnis für das mobile Internet sind die vermuteten Kosten. Über die Hälfte derer, die sich für Internetsurfen mit dem Handy interessieren, geben an, dass sie zu hohe laufende Kosten erwarten. Die einmalige Investition für ein internetfähiges Handy steht derzeit einer Nutzung ebenfalls entgegen. Technische Probleme und die mangelnde Tauglichkeit des Handys für die Internetnutzung werden ferner von den Befragten als Barrieren genannt: Ein zu kleines Display, die langen Übertragungs- oder Ladedauern für Seiten sowie eine umständliche Bedienung.

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