Von Roland Karle
Das Radio bleibt Massenmedium. 79,4 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab zehn Jahren hören werktags Rundfunk, das entspricht rund 58 Millionen Personen. Besonders intensiv nutzen das Radio Berufstätige (83,4 Prozent) sowie – gemessen in Altersgruppen – die 30- bis 59-Jährigen (83,2 Prozent) und die über 50-Jährigen (81,8 Prozent). Der Weiteste Hörerkreis, also die Zahl der Leute, die innerhalb der vergangenen zwei Wochen Radio gehört haben, umfasst 94 Prozent und liegt somit minimal höher als in der vorangegangenen MA (93,6 Prozent). In der jungen Generation der 10- bis 29-Jährigen ist der Wert um einen Prozentpunkt auf 93,1 Prozent gestiegen, bei der als „werberelevant“ eingestuften Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen blieb er mit 93,9 Prozent exakt auf Vorjahresniveau.
Chart: Tagesreichweite ma 2013 Radio II
Tagesreichweite gibt an, wie viele Personen an einem durchschnittlichen Tag in mindestens einem 15-minütigen Zeitabschnitt Radio gehört haben. Dies gilt für einzelne Programme und Programmkombinationen.
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„Die Menschen in Deutschland sind trotz des medialen Wandels extrem treue Radiohörer“, resümiert Dieter K. Müller, der Vorstand Radio der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma). Die stabilen Reichweiten zeigten, wie erfolgreich die Sender in ihrer Gesamtheit im Hörermarkt seien. „Für Werbungtreibende und Agenturen bleibt Radio als Werbeträger eine Konstante im sich verändernden Medienmarkt.“ Diese Einschätzung bestätigen auch Zahlen des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW). Mit einem Nettowerbeumsatz von knapp 720 Millionen Euro im vergangenen Jahr gehört der Hörfunk weiterhin zu den Top 10 Werbeträgern.
Gegenüber 2011 steigerte die Gattung ihre Erlöse um 1,5 Prozent und gehörte neben dem Internet und dem Fernsehen zu den wenigen Gewinnern im Markt. Damit setzten die Radiosender ihre positive Entwicklung fort. Seit 2010 gelang es ihnen drei Mal in Folge, den Werbeumsatz um insgesamt rund 41 Millionen zu erhöhen. Somit steht unterm Strich ein Plus von fast 6 Prozent in drei Jahren. Wichtigste Werbekunden des Hörfunks sind laut Nielsen-Statistik der Handel, der im vergangenen Jahr rund 210 Millionen Euro brutto für Radiospots ausgab, sowie die Branchen Automobil (174 Millionen Euro) und Möbel/Einrichtung (134 Millionen Euro).
Laut aktueller MA liegt die durchschnittliche Hördauer bei drei Stunden und 18 Minuten, während die Hörer eines Senders diesem mehr als vier Stunden lang (249 Minuten) treu bleiben. Bevorzugte Radiozeit ist der Vormittag. Zwischen 7 und 8 Uhr am Morgen schalten montags bis freitags die meisten Menschen ein, die durchschnittliche Reichweite liegt hier bei 40,7 Prozent. Am Wochenende verschiebt sich die „Bestzeit“ auf 9 bis 10 Uhr. Während am Samstag/Sonntag die Radionutzung danach permanent sinkt, ergibt sich an Werktagen ein etwas anderes Bild. Zwischen 12 und 13 Uhr sowie zwischen 16 und 17 Uhr macht die Reichweitenkurve nochmal einen Knick nach oben.
Chart: Hoerdauer ma 2013 Radio II
Hördauer gibt an, wie lange die Bevölkerung / Bevölkerungsgruppen täglich im Durchschnitt Radio hört/hören.
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Die unter 30-jährigen Hörer steigern ihre Zeit mit Radio gar um sieben Minuten auf 199 Minuten (plus 3,6 Prozent gegenüber MA 2013 Radio I). Im Langzeittrend zeigt sich eine stabile Radionutzung bei jungen Hörern, gegenüber der MA 2008 Radio II liegt sie heute um zwei Minuten höher. „Damit hat sich bestätigt, dass für die Hörer reine Musik-Streamingdienste à la Spotify ein Ersatz für das CD-Regal und keineswegs für Radio darstellen“, erklärt Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale.
Die Ergebnisse der MA 2013 Radio II basieren auf 66.957 Interviews und ermittelt die Werbeträger-Reichweiten der meistgehörten Hörfunksender sowie der Vermarktungskombinationen. Detaillierte Reichweitendaten der Sendern und Kombis werden in der kommenden Woche (16. Juli) veröffentlicht.
Weitere Infos und Grafiken rund um das Thema Radio finden Sie unter: www.agma.de