In einer Umfrage des Nürnberg Instituts für Marktentscheidungen (NIM) geben fast drei Viertel der Befragten an, beim Einkauf von Weihnachtsgeschenken auf Kriterien wie Nachhaltigkeit und Fairness zu achten. „Wir sehen die Zahlen als Signal, dass sich Konsumenten auch größeren Krisen zum Trotz beim Einkaufen an Werten orientieren. Das gilt auch für Zeiten, in denen der Gürtel enger geschnallt wird“, sagt NIM-Geschäftsführer Andreas Neus. Denn aktuell müssen viele Verbraucher*innen Einsparungen treffen. Trotzdem scheinen sie auch das Weihnachtsessen werteorientiert einzukaufen. Das geben 70 Prozent der Befragten an.
Für die Studie hat das NIM im Dezember eine repräsentative Stichprobe von knapp 1000 Deutschen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt. Dabei standen die Kriterien Ethik, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Fairness zur Auswahl.
Darüber hinaus scheint insbesondere die junge Generation beim Weihnachtseinkauf auf Werte zu achten. 18,2 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren geben nämlich an, dass beim Kauf von Weihnachtsgeschenken keiner der Werte wichtig ist. Für die Gesamtbevölkerung ist dieser Wert mit knapp 30 Prozent wesentlich höher.
Nicht alle können sich Nachhaltigkeit leisten
Gerade in der aktuellen Situation scheint es aber nicht für alle erschwinglich zu sein, beim Weihnachtseinkauf auf Nachhaltigkeit & Co. zu achten. Den Ergebnissen zufolge spielt für knapp 37 Prozent der Personen mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von unter 1000 Euro keiner der Werte eine Rolle beim Einkauf von Geschenken oder Weihnachtsessen. Ab Monatseinkünften von über 3000 Euro wiederum steigt der Anteil derjenigen an, die werteorientiert einkaufen.
Ein hohes Einkommen scheint allerdings längst kein Garant für einen werteorientierten Einkauf zu sein. Knapp ein Fünftel der Personen mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von mehr als 5.000 Euro achtet auf keinen der zur Auswahl stehenden Werte.
Offen bleibt jedoch, inwiefern sich Verbraucher*innen sich an ihre Vorsätze halten. So weicht das tatsächliche Einkaufsverhalten oftmals von Umfrageergebnissen ab.