Das Marken-Image zu steuern, war noch nie herausfordernder als heute. Insbesondere große und international aktive Unternehmen müssen immer mehr Wege und Kanäle managen, in denen ihre Marke ein konsistentes Bild abgeben muss. Ohne Marketing Tech ginge hier nichts mehr. So braucht es in der Regel eine Web-Oberfläche, über welche die nationalen und regionalen Brand-Manager alle relevanten Informationen zur Marke und dem Marken-Design abrufen können.
Ein sogenanntes Digital Asset Management System (DAM) zum Finden, Editieren und Managen digitaler Medien ist außerdem meist ebenso unverzichtbar wie Tools, mit denen sich Brand-konforme Inhalte generieren lassen, beispielsweise für verschiedene Social Media-Kanäle. Und schließlich sind Messlösungen nötig, um das Ganze zu kontrollieren und zu optimieren. Statt viele verschiedene Tools einzeln anzubinden und zu orchestrieren, greifen Marken hier gern zu Suiten, die alle benötigten Funktionen in einer Lösung vereinen.
1000 Standorte, 30 Länder, eine Lösung
Ein gutes Beispiel ist das Unternehmen Engel & Völkers. Der Immobiliendienstleister hat mehr als 1000 Standorten in 30 Ländern und ist darüber hinaus in zahlreichen digitalen Kanälen präsent – insbesondere auf Immobilienportalen und sozialen Medien. In diesem Setting gilt es, den Überblick über Brand Identity, Brand Assets, Marketingmaterialien und Kampagnen zu behalten. Kürzlich wurde der Markenauftritt sogar weiterentwickelt. Das Brand Refinement wird global sowie im weltweiten Engel & Völkers-Netzwerk lanciert und umfasst ein neues Logo, die Weiterentwicklung der Markenarchitektur sowie weitere Komponenten des Designsystems – unter anderem wurde für die Wortmarke eine eigene Typografie kreiert.
Parallel zur Entwicklung des neuen Designs wurde eine passende Brand Management Plattform ausgewählt. Über die neue technische Lösung (papirfly) kann nun das gesamte Netzwerk des Immobilien-Dienstleisters das neue Design implementieren und in der Marketingkommunikation anwenden. Auch die Content-Erstellung wird für die Marketing-Teams vereinfacht und die Performance der Assets messbar. Das Beispiel zeigt: In einer globalen Marketingwelt mit immer neuen Kanälen, Märkten und Präsentationsmöglichkeiten ist eine zentrale technologische Lösung für das Brand Management sinnvoller denn je. Und wenn ein Markenauftritt weiterentwickelt wird, erleichtert das die Markenführung und das einheitliche Branding deutlich. Merke: Auch der kreative Part des Marketings kann sich kühlen Technologien nicht länger verschließen.
Schon gehört?
Apple versucht mit Live Commerce seinen Umsatz im chinesischen Markt anzukurbeln. Vergangene Woche veranstaltete der iPhone-Konzern sein erstes Live-Shopping-Event auf dem chinesischen Tmall-Marktplatz. Apple ist nicht die einzige westliche Marke, die den chinesischen Live-Commerce-Markt erobern möchte. Luxuslabels wie Prada, Louis Vuitton und Givenchy haben bereits ebenfalls Live-Shopping-Events auf chinesischen Plattformen veranstaltet.
Auch Effizienzpotenziale können im E-Commerce immer besser erschlossen werden – mit Künstlicher Intelligenz. Das Tech-Unternehmen Making Science Germany hat jetzt Trust Generative AI gestartet, eine Plattform für generative KI. Das Tool unterstützt den Einsatz von Sprachmodellen wie GPT oder Bard und löst dabei zwei Probleme großer KI-Systeme: Bisher können solche Systeme nicht auf nicht öffentliche Unternehmensdaten zugreifen und sie verfügen nicht über aktuelle Informationen. Trust Generative AI soll hier eine Brücke schlagen. Beispielsweise konnten mit dem neuen Tool für die italienische E-Commerce-Plattform Ventis 100.000 Produktbeschreibungen erstellt werden – innerhalb von Minuten und das zu mehr als 10.000-mal geringeren Kosten als bei herkömmlichen Generierungsmethoden, meldet der Anbieter. Die generierten Beschreibungen stimmten demnach zu mehr als 95 Prozent mit anderen von der Redaktion generierten Beschreibungen überein und wurden mithilfe von Eingabeaufforderungen erstellt, die von Trust Generative AI optimiert wurden.
Übrigens: Hunderte Expert*innen warnen jetzt eindringlich vor KI. Sie befürchten nicht etwa Datenschutzverletzungen oder einen verzerrten Wettbewerb im E-Commerce, sondern warnen vor nichts Weniger als der Auslöschung der Menschheit. Sie setzen die Gefahr durch KI auf eine Stufe mit Pandemien und Atomkrieg. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem OpenAI CEO Sam Altman und Demis Hassabis, der Chef von Google DeepMind.
Doch es gibt auch andere Ansichten. Auf der gestern eröffneten Berliner Digital-Konferenz Republica kritisierte Meredith Whitacker, Chefin der Stiftung hinter der Chat-App Signal, diese Warnung der KI-Expert*innen. Sie sieht keine Hinweise darauf, dass KI kurz davorsteht, zu einer böswilligen Super-Intelligenz zu werden, oder jemals soweit sein wird. Stattdessen sieht sie ein Problem im aktuellen Hype rund um KI, der durch solche Warnungen geschürt wird. „Je mehr wie uns auf diesen Hype einlassen, desto mehr Macht geben wir einer Handvoll Konzerne, uns vorzuschreiben, wie unsere Welt funktioniert und welchen Platz wir in ihr haben.“
In diesem Sinne. Bleiben Sie inspiriert!