Herr Müller, Ihr fünfzigstes Geschäftsjahr war geprägt von der schwierigen Lage der Branche. Was macht Expert-Fachmärkten besonders zu schaffen?
VOLKER MÜLLER: Natürlich sind die Expert Fachhändler und Fachmärkte von den Schwierigkeiten der Branche genauso betroffen, wie alle anderen Teilnehmer der Branche. Glücklicherweise haben wir sehr früh und intensiv an den Möglichkeiten und Chancen, die unser Jubiläum bietet, gearbeitet. In Kombination mit unserem Leistungsversprechen an unsere Kunden haben wir somit einen antizyklischen Erfolg im Vergleich zur Branche erreicht.
Sie haben im Jubiläumsjahr einen Onlineshop eröffnet. Wie viel Umsatz wird sich perspektivisch aus den Läden verlagern?
MÜLLER: Der Onlineshop ist nur ein Element unserer Online-Strategie, die im Kern das Ziel hat, den Kunden in unseren stationären Handel zu leiten, wo er auch weiterhin bestens aufgehoben ist. Vor diesem Hintergrund war zu Beginn nur ein Produkt (wöchentliches Jubelangebot) im Onlineshop erhältlich. Ab September haben wir das Produktportfolio auf 13 erweitert. Unser Ziel ist nicht, exorbitante Online-Umsätze zu erzielen und damit Umsatz vom stationären Geschäft auf den Onlineshop zu verlagern, sondern den Kunden zu signalisieren, dass sie ausgewählte Produkte zu denselben Preisen auch bei Expert im Internet kaufen können. Dies ist insbesondere relevant für Kunden in Regionen, wo wir stationär nicht vertreten sind.
Der Handel hofft traditionell aufs Weihnachtsgeschäft. Sehen Sie Impulse?
MÜLLER: Neben Smart-TV, Tablets, Smartphones, Windows 8 führen auch interessante Top-Bundle-Angebote wie 3D-Blu-Ray-Player inklusive Filmen zu vielversprechenden neuen Kaufimpulsen.
Welche neuen Techniktrends werden als nächstes die Kauflaune antreiben?
MÜLLER: Stichwort ist hier weiterhin die Konvergenz der Produkte. Die Möglichkeiten erweitern sich stetig und parallel dazu verbessert und vereinfacht sich die Bedienung. Somit wird die Vernetzung für breite Zielgruppen zunehmend interessanter.
Bei Smartphones steht der Zweikampf Apple-Samsung im Mittelpunkt. Im TV-Geschäft drängt der koreanische Konzern mit aggressiver Preispolitik den Wettbewerb aus dem Markt. Sehen Sie solche Markenmacht auch kritisch?
MÜLLER: Unbestritten und allseits bekannt ist, dass in diesem Sektor zwei Weltmarktführer aufeinanderprallen. Hier geht es letztlich auch um eine Art des Systemstreits, der nicht nur von designorientierten Hartwaren, sondern auch Systemplattform getrieben ist. Grundsätzlich ist mir ein solcher Wettbewerb lieber, als dass wir nur einen rein monopolistischen Anbieter haben.