„Das Wachstum hat sich dabei im letzten halben Jahr noch einmal beschleunigt. Frühstarter aus der Gruppe der offiziellen Sponsoren und Zulieferer für die Fußball WM 2006 starteten bereits in dieser zweiten Jahreshälfte – bezugnehmend auf ihre offizielle Funktion – mit der stärkeren Bewerbung ihrer Produkte und Services“, erklärt Ludger Wibbelt, Geschäftsführer Nielsen Media Research, das Bruttowachstum des Jahres.
Wie die Statistik zeigt, beruht die Steigerung der Bruttowerbeinvestitionen zu einem großen Teil auf Werbung der Medien (Print, TV, Radio & sonstige Medien und Verlage) in eigener Sache, sie steigerten ihre Werbeausgaben in diesem Jahr um 350 Millionen Euro und promoteten neben vielen Zusatzgeschäften, wie Literatur-Editionen und Reisen auch die Online-Medien sowie die privaten TV Sender stärker.
Ein weiteres deutliches Wachstum in Höhe von circa 100 Millionen Euro können die Medienforscher jeweils für die Bereiche Handels-Organisationen und Telekommunikation feststellen. Bei den Handels-Organisationen sind es neben den bekannten Größen der Discounter (Aldi, Lidl und Penny) und technischen Kaufhäuser (Media Markt, Saturn) auch der klassische Handel wie Edeka und Karstadt Warenhaus, die ihre Werbeaufwendungen weiter ausbauen.
Die Unternehmen der Telekommunikation reagieren mit verstärkter Werbung auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen in ihrem Umfeld: „Aufgrund neuer Player, aber auch durch die Telekommunikationsangebote einiger Handelsunternehmen, müssen die traditionellen Telekommunikationsunternehmen ihre Position durch Werbung stärken. Dabei werden Unternehmen, Produkte und Services gleichermaßen promotet“ erklärt Ludger Wibbelt.
Mit einem Plus von 45,2 Prozent oder einem Plus von 72 Millionen Euro auf 231 Millionen Euro ist auch der Bereich Putz- und Pflegemittel sehr dynamisch. Dieses Wachstum prägt maßgeblich das Unternehmen Reckitt & Benckiser, das seine Werbeaufwendungen in diesem Bereich mit zusätzlichen 59 Millionen Euro ausbaute. Des weiteren investierten die Unternehmen im Bereich der Milchprodukte der „weissen Linie“ (Quark, Joghurt, Milch) – insbesondere probiotische Produkte – zusätzlich 51 Millionen Euro und steigerten ihre Bruttowerbeaufwendungen auf 326 Millionen Euro.
Die Bruttowerbeinvestitionen verteilten sich auf die einzelnen Mediengattungen dabei folgendermaßen: Die höchsten Werbeumsätze in den klassischen Medien verbuchte erneut die Fernsehwirtschaft mit 8,0 Milliarden Euro (plus 4,2 Prozent). Die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen wuchsen um 9,9 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro, wobei Nielsen Media Research Rubrikenanzeigen nicht einbezieht. Publikumszeitschriften verzeichneten bei einem Werbeumsatz von knapp 3,9 Milliarden Euro den geringen Verlust von -0,6 Prozent. Das Medium Radio erzielte die höchste prozentuale Wachstumsrate mit 15,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Die Werbeeinnahmen von Plakat wuchsen um 8,8 Prozent (612 Millionen Euro). Fachzeitschriften verzeichneten eine leichte Steigerung von 0,7 Prozent (423 Millionen Euro).