Die deutsche Wirtschaft sieht sich zunehmend bedroht von Wirtschaftsspionage und Cyberkriminalität. Dementsprechend werden sich die Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz in 2015 weiter erhöhen. Fast die Hälfte der deutschen Firmen (49 Prozent) geht davon aus, dass die Investitionen im nächsten Jahr um 50 Prozent zunehmen werden. Weitere 17 Prozent prognostizieren sogar eine Verdopplung. Im Vergleich zum Vorjahr rechnen damit deutlich mehr Firmen mit einer steigenden Nachfrage nach IT- und Informationssicherheit: Waren es für 2014 noch 66 Prozent der Unternehmen, so ist dieser Wert in diesem Jahr auf 81 Prozent angewachsen. Diese Ergebnisse stammen aus einer aktuellen Studie der NIFIS Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V.
Erhöhtes Sicherheitsbedürfnis führt zu Mehrausgaben
In Zeiten immer neuer Bedrohungsszenarien verstärken deutsche Unternehmen ihre Maßnahmen gegen Wirtschaftsspionage und Cyberkriminalität. „Seit dem Beginn der Enthüllungen von Edward Snowden Anfang 2013 hat sich das Bewusstsein in der deutschen Wirtschaft in puncto Datenschutz gravierend verändert“, betont NIFIS-Vorsitzende Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp. „Durch dieses erhöhte Sicherheitsbedürfnis sind die Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz drastisch gestiegen.“ So haben laut NIFIS-Studie der PRISM- und die Nachfolge-Skandale mittlerweile 88 Prozent der deutschen Firmen in puncto Datenschutz sensibilisiert. Für 79 Prozent der Unternehmen steht der Schutz vor Hackerangriffen dabei im Fokus ihrer Bemühungen.
Verdopplung der Ausgaben bis 2020
Auch zukünftig werden sich die Unternehmen immer neuen Gefahren gegenüber sehen. Dadurch wird der Bedarf an IT-Sicherheitstechnologie auch in den nächsten Jahren weiter stark wachsen, was die folgenden Zahlen belegen: Laut NIFIS-Studie geht fast die Hälfte der Unternehmen (45 Prozent) von einer Verdopplung der Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz bis 2020 aus. In der Vorgängerstudie für das Jahr 2014 waren es noch 34 Prozent.