Datenschutz-Debatte auf der CES: Facebook und Apple erklären sich

Vertreter zweier Tech-Riesen, die von unterschiedlichen Seiten in der Kritik stehen, haben sich auf der Technikmesse CES in Las Vegas zum Thema Datenschutz geäußert. Facebook steht im Ruf, die Privatsphäre seiner Nutzer nicht zu respektieren, während Apple aus Sicht der US-Sicherheitsbehörden zu streng über die Daten seiner Kunden wacht.
Facebook und Apple verfolgen unterschiedliche Ansätze beim Schutz der Privatsphäre ihrer Nutzer. (© Tim Bennett / Unsplash)

Facebook sieht die Privatsphäre seiner Nutzer ausreichend gesichert. Datenschutz-Chefin Erin Egan wies bei einer Podiumsdiskussion auf der Technik-Messe CES Vorwürfe zurück, das Online-Netzwerk sammele zu viele Daten oder betreibe mit seinem Werbe-Modell „Überwachungskapitalismus“. „Ich denke, die Privatsphäre der Menschen bei Facebook ist heute geschützt“, betonte Egan. Facebook bringe den Nutzern mit seinem werbefinanzierten Geschäftsmodell zugleich einen Mehrwert.

Ihr widersprach Rebecca Slaughter, Mitglieder der amerikanischen Verbraucherschutz-Behörde FTC. Nach immer neuen Daten-Pannen und -Skandalen sei es unmöglich, zu dem Schluss zu kommen, dass die Online-Unternehmen genug beim Datenschutz unternähmen oder dass die Privatsphäre der Nutzer geschützt sei, kritisierte sie. Die FTC ist in den USA auch für die Datenschutz-Aufsicht zuständig – und hatte im vergangenen Sommer unter anderem wegen des Skandals um Cambridge Analytica eine Strafe von fünf Milliarden Dollar gegen Facebook verhängt.

Apple verweigert FBI die Entsperrung von iPhones

Apples Datenschutzchefin Jane Horvath unterstrich die Anstrengungen des Konzerns zum Schutz der Privatsphäre – und verteidigte zugleich den Einsatz von Komplett-Verschlüsselung in Chat-Diensten und anderen Anwendungen. „Hintertüren in Verschlüsselung einzubauen“ sei keine Lösung.


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Das ist eine bekannte Position von Apple – ihre Wiederholung hat aber besonderes Gewicht, nachdem das FBI erst am Montag von dem Konzern erneut verlangte, bei der Entsperrung von iPhones eines Attentäters zu helfen. Es geht um Geräte des Mannes, der im vergangenen Jahr drei Menschen in einem Marine-Stützpunkt getötet hatte.

Die US-Behörden hatten 2015 sogar gegen Apple geklagt, um den Konzern zu zwingen, Methoden zum Knacken der iPhone-Codesperre zu entwickeln. Am Ende kam das FBI jedoch nach eigenen Angaben mit Hilfe eines externen Dienstleisters in das Telefon rein und ließ die Klage fallen.

dpa/tht