Data Driven Marketing: So war das Quarterly

Das erste Quarterly in diesem Jahr brachte wieder Entscheider*innen aus dem Marketing zusammen. Diesmal lag der Schwerpunkt auf "Data Driven Marketing", zu dem namhafte Unternehmen Best Practices vorstellten.
Grafikerin Christine Oymann hat das Quarterly aufgezeichnet.

Gestern war es so weit. Zahlreiche Gäste kamen im Herzen von Düsseldorf zusammen, genauer gesagt: im Gebäude der Handelsblatt Media Group. Das erste Quarterly der absatzwirtschaft im Jahr 2023 mit dem Thema „Date Driven Marketing“ konnte mit namhaften Speaker*innen punkten. Auf der Bühne standen die CMOs und Verantwortlichen von IBM, Telefónica Deutschland, Adscanner, Vision11, Making Science sowie der Obi First Media Group.

Durch den Abend führten Jan Leiskau, Geschäftsführer solutions by Handelsblatt Media Group, sowie Christa Catharina Müller, Chefredakteurin der absatzwirtschaft. Sie sorgten für eine lockere Atmosphäre, ohne den straffen Zeitplan aus den Augen zu verlieren. Bereits zur Begrüßung stellte Leiskau klar: „Ich erwarte mir viele interessante Einblicke.“ Die Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden.

IBM-CMO Unkelhäußer: „KI wird den Menschen nie ersetzen.“

Christa Catharina Müler und Jan Leiskau führten durch den Abend. Foto: Andreas Marx

Die ersten Einblicke gewährte Daniel Unkelhäußer, Chief Marketing and Communication Officer DACH beim IT-Riesen IBM. Trotz dessen Größe gab Unkelhäußer zu: „Wenn ich die jüngere Generation frage, bekomme ich eher die Antwort: IBM? Kenne ich nicht. Ist das eine Partei?“ Um weiter relevant zu bleiben, müsse sich jedes Unternehmen Herausforderungen stellen. Bei IBM setze man daher aufs Menscheln: „Wir sind eine B2P-Company, also Business-to-People. Wir wollen den einzelnen Menschen, nicht nur das Unternehmen oder Produkt“, erklärte Unkelhäußer.

Das Thema Daten sei für IBM natürlich essenziell: „Daten sind ein heiliger Gral.“ Es gehe aber darum, die richtigen Erkenntnisse aus den Daten zu ziehen. Das gelänge am besten mithilfe eines korrekten Ablaufs: „Wenn Daten nicht unser Problem sind und nicht die Tools, dann sind es die Prozesse.“

Im Interview mit Müller kam auch das Thema künstliche Intelligenz zur Sprache. Hier hat Unkelhäußer eine klare Haltung: „Die KI wird in Zukunft in keiner Weise uns Menschen ersetzen.“ Personen, die im Marketing und mit Daten arbeiten, sollten „nie vergessen, dass wir Menschen den Unterschied machen. Die Kreativität und Empathie, die wir Menschen mitbringen, können nie durch KI ersetzt werden.“

Im Anschluss an das Interview gaben fünf Speaker*innen in ihren Impulsvorträgen Insights aus der Marketing- und Data-driven-Welt preis. Eva Khan, Head of Customer Engagement, B2C Customer Marketing Telefónica Deutschland, sprach davon, dass man sich „einer Unternehmenstransformation stellen muss.“ In ihrem Unternehmen hieße das, dass eine KI dabei helfen könne, Angebote zu finden und Kund*innen den besten Tarif anzubieten.

Fünf Impulsvorträge lieferten Insights zum Data Driven Marketing

Müller im Interview mit Daniel Unkelhäußer. Foto: Andreas Marx

Christian Nienaber, Chief Commercial Officer bei Adscanner stellte fest: „Wir sollten in der TV-Planung auf mehr Daten setzen. Wir brauchen eine interessens- und nutzungsbasierte Zielgruppenplanung, damit TV-Mediabuchungen besser werden.“ Denn: „CMOs kommen oft aus der Perspektive ihrer eigenen Interessen, planen dann aber klassisch M/W 14-49.“ Dieses Vorgehen sei schlicht nicht zielführend.

Jorge Alonso, Director Product Development bei Making Science, einem Anbieter für Technologie und Marketing mit Schwerpunkt auf E-Commerce und digitale Transformation, vertrat ebenso den Standpunkt, dass Prozesse im Data Driven Marketing sehr wichtig seien, aber nicht nur: „Wir müssen die richtige Technologie und die richtigen Prozessoren haben. Wir müssen in der Lage sein, die Werte der Nutzer*innen zu verstehen. Und: Sie müssen Ihnen vertrauen.“

Sebastian Scheibe, Gründer und Geschäftsführer der CRM- und CX-Beratung Vision11, sagte: „Man kann Data Driven Marketing nicht allein auf eine Abteilung beziehen, sondern auf ein ganzes Unternehmen.“ Er verfolge daher einen ganzheitlichen Unternehmensansatz. Dazu zähle auch, im Unternehmen Kundenbeziehungen zu verbessern: „Hier stehen wir vor zwei Herausforderungen: Entweder hat man Daten und überlegt, was man damit machen kann oder man hat Daten und merkt, es fehlt etwas. Die Frage bleibt: Woher kriege ich die Daten her?“

Patricia Grundmann, Geschäftsführerin der Obi First Media Group, stellte klar: „Mir ist nicht wichtig, ob jemand einen Hammer kauft, sondern warum.“ Nur so könne man Entscheidungen bewerten. Kundennähe sei hier sehr wichtig, weshalb die OBI-App ein wichtiges Element darstelle, um relevant zu bleiben: „Mit der OBI-App können uns Kund*innen per Video-Call anrufen. So können wir Informationen sammeln von 40.000 Käufer*innen, aber auch durch das Feedback der Mitarbeitenden.“ Diese Triebfeder sei im Marketing unerlässlich: „Das ist für mich relevantes Marketing, das ist für mich eins zu eins Kommunikation.“

Sehen Sie hier die Highligts der Veranstaltung:

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