Das sind die Top-Arbeitgeber bei Studierenden

Beim Ranking von Universum konnten Studierende angeben, welche Arbeitgeber für sie attraktiv sind und was ihnen bei der Karrierewahl wichtig ist. Sie legen weniger Wert auf Homeoffice und Work-Life-Balance als Menschen im Berufsleben.
Universum Ranking: Top-Arbeitgeber bei Studierenden 2024
Für Studierende ist Homeoffice bei der Arbeitgeberwahl weniger wichtig als für Young Professionals. (© Unsplash)

Porsche, Google und Biontech liegen bei Studierenden in Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften als Wunsch-Arbeitgeber vorn. Das zeigen die Universum Rankings der attraktivsten Arbeitgeber 2024. Damit bleibt im Vergleich zum Ranking von 2023 jeweils die Spitzenposition in allen vier Fachbereichen unverändert.

In den Naturwissenschaften behalten sogar alle fünf Unternehmen ihre Plätze. Den größten Sprung schafft die BMW Group im Ingenieurwesen mit drei Plätzen nach oben auf Rang 2. In den Rechtswissenschaften hat das Bundeskriminalamt, bei den Geisteswissenschaften das ZDF und bei den Mediziner*innen die Berliner Charité die Nase vorn.

Platz Wirtschaftswissen-schaften Ingenieurwesen IT Naturwissenschaften
1PorschePorscheGoogleBiontech
2Mercedes-Benz GroupBMW Group (+3)Microsoft (+1)Max-Planck-Gesellschaft
3BMW GroupMercedes-Benz Group (-1)Apple (-1)Bayer
4AppleSiemens (-1)PorscheFraunhofer-Gesellschaft
5Audi (+1)Audi (-1)Mercedes-Benz Group (+2)Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Quelle: Universum Studierenden-Arbeitgeberrankings 2024,Stepstone Group

Anforderungen abhängig von der Lebensphase

Studierenden sind leistungsbezogene Aspekte bei der Wahl ihres Arbeitgebers durchaus wichtig. Dazu gehören vielfältige Arbeitsaufgaben, Anerkennung von Leistung, Prestige und Markterfolg. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der zur Stepstone Group gehörenden Employer-Branding-Beratung Universum, auf deren Basis auch das Arbeitsgeber-Ranking erstellt wird. Für den Universum Student Survey wurden zwischen September 2023 und April 2024 deutschlandweit 30.575 Studierende befragt, was ihnen bei Job und Karriere wichtig ist. Ein großer Teil der befragten Studierenden zählt zur Generation Z.

Durch Vergleich zur Studie über die Professionals könne man Universum zufolge aber vermuten, dass es nicht so sehr die Generation sei, die bestimmt, was wichtig sei. „Vielmehr scheint die Lebensphase die Karrierepräferenzen und Wünsche zu bestimmen – und damit folglich auch, was Unternehmen zu attraktiven Arbeitgebern macht“, sagt David Falzon, Country Manager Deutschland bei Universum. Im Studium oder zum Karrierestart seien andere Themen relevant als in der Phase der Familiengründung.

So verliert der Wunsch nach vielfältigen Arbeitsaufgaben mit zunehmendem Alter an Bedeutung (Rang 7 bei den 26- bis 29-Jährigen und Rang 10 bei den 30- bis 39-Jährigen). Anschließend wird er für die Altersgruppen 40 bis 55 (Rang 7) und über 56 (Rang 4) wieder wichtiger. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Themen Anerkennung von Leistung, Prestige und Markterfolg.

Leistung statt Work-Life-Balance

Im Vergleich zu den Aufgaben und der Anerkennung von Leistungen ist die Förderung von Work-Life-Balance für die Jüngeren am unwichtigsten (16- bis 21-Jährige: Platz 14). Erst mit zunehmendem Alter gewinnt das Thema an Bedeutung (22- bis 25-Jährige: Platz 7, 26- bis 29-Jährige: Platz 4). Man könne nicht davon sprechen, dass die Generation Z generell unmotiviert sei. Hochausgebildete junge Menschen würden motiviert und mit hohem Leistungsanspruch ins Berufsleben starten.

Den größten Wert auf Work-Life-Balance legen der Studie zufolge die 30- bis 39-Jährigen (Platz 3). Danach verliert Work-Life-Balance wieder an Wichtigkeit (40- bis 55-Jährige: Platz 6, älter als 56-Jährige: Platz 22). Ein freundliches Arbeitsumfeld bleibt dagegen mit Platz 5 bis 8 für alle Altersgruppen ähnlich wichtig.

Homeoffice mit zunehmendem Alter wichtiger

Die Universum-Daten widersprechen der gängigen Wahrnehmung, dass Remote Work besonders bei der Generation Z beliebt ist: Durchschnittlich 2,5 Homeoffice-Tage wünschen sich die Studierenden der Altersgruppen inklusive Generation Z zwischen 16 und 29 Jahren von ihrem zukünftigen Arbeitgeber. Sie liegen damit etwas unter den Professionals: 30- bis 39-Jährige sowie 40- bis 55-Jährige hätten gern 3 Homeoffice-Tage.

Auch bei der Frage, wie wichtig es ist, dass ein Arbeitgeber Homeoffice anbietet, liegen die zur Generation Z gehörenden Altersgruppen am unteren Ende der Skala: Für 35 Prozent der 16- bis 21-Jährigen und knapp 48 Prozent der 22- bis 25-Jährigen ist Homeoffice wichtig oder sehr wichtig. Bei den 26- bis 29-Jährigen sind es mit 54 Prozent geringfügig mehr. Wichtiger ist es dagegen für die Professionals: In der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre geben 65 Prozent an, dass die Verfügbarkeit von Homeoffice für sie wichtig oder sehr wichtig ist. Bei den 40- bis 55-Jährigen sind es 62 Prozent.

Gehaltsschere beginnt im Studium

Ein attraktives Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft zählen in allen Fachbereichen zu den Top-Benefits, die Unternehmen für Studierende als zukünftige Arbeitgeber attraktiv machen. Geht es allerdings um konkrete Beträge, unterscheiden sich Frauen und Männer deutlich: Frauen erwarten jährlich 18 Prozent und rund 10.000 Euro weniger Gehalt als ihre männlichen Kommilitonen. Zwar gibt es zwischen den einzelnen Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, IT und Naturwissenschaften Unterschiede, dennoch bleibt die Tendenz bestehen. So sind beispielsweise die Gehaltswünsche von Studentinnen der Wirtschaftswissenschaften, die im Bankenumfeld einsteigen möchten, 16 Prozent und 9901 Euro niedriger als die ihrer männlichen Kommilitonen.

Gleichzeitig ist Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern (Gender Pay Equality) für Frauen durchaus wichtig. Das Thema rangiert auf Platz 12 ihrer Liste der Eigenschaften, die Arbeitgeber attraktiv machen. Bei Männern steht Gender Pay Equality dagegen auf Rang 40 und ist damit für sie am unwichtigsten.

Arbeitgeber-gehalterwartung

Über die Studie

Für den Universum Student Survey 2024 wurden zwischen September 2023 und April 2024 insgesamt 30.575 Studierende an 236 Hochschulen in Deutschland befragt. Auf dieser Basis erstellte Universum die Arbeitgeberrankings für die verschiedenen Studienrichtungen. Universum, Teil der The Stepstone Group, ist ein weltweit im Bereich Employer Branding agierendes Unternehmen. Nach eigenen Angaben ist Universum in 60 Märkten aktiv und hat Standorten in 14 Ländern. 

Laura Schenk (ls, Jahrgang 2002) ist seit August 2023 Werkstudentin bei der absatzwirtschaft und hat immer Lust, sich neuen Themenbereichen zu widmen. Eine besondere Vorliebe hat sie für kubistische Malerei und das Schreiben in all seinen Formen. Ihrer Heimatstadt Leipzig hat sie 2023 sogar einen Kurzgeschichtenband gewidmet. Sie studiert dort Kommunikations- und Medienwissenschaft und engagiert sich crossmedial bei Lokalzeitungen und beim Radio.