Das FME fürchtet ein kostenfreies Sammeln von Ideen

In einem offenen Brief an die UEFA kommentiert das Forum Marketing-Eventagenturen (FME) die UEFA-Einladung zum Pitch um die fünf Zeremonien rund um die Fußball-Europameisterschaft 2008. Die Interessenvertretung der Live-Kommunikationsspezialisten in Deutschland stellt das Procedere für die imageträchtige Veranstaltung des prominenten Auftraggebers in Frage.

Stein des Anstoßes sind die Ausschreibungsunterlagen. Ihnen zufolge gehen sämtliche Kosten, die mit der Erstellung des Konzepts in Zusammenhang stehen, zu Lasten der Agentur. Die UEFA kann das Ausschreibungsverfahren jederzeit neu eröffnen. Bei dem Verdacht eines Vertragsbruchs wird die Zusammenarbeit ohne jeglichen weiteren Anspruch beendet. Des weiteren muss die Agentur Eigentümer sämtlicher Rechte sein und tritt bereits bei der Präsentation an die UEFA abtreten.

„Sie fordern also, dass jede teilnehmende Agentur sämtliche Rechte abtritt und behalten sich im gleichen Atemzug vor, die einzelnen Veranstaltungsteile selbstständig durchzuführen“, heißt es in dem Schreiben. Gefolgt von der Frage: „Sind Sie ausschließlich an einer kostenfreien Sammlung von Ideen interessiert?“ Der Aufwand, der von der UEFA angefragten Veranstaltungskomponenten sei für die teilnehmenden Agenturen, und bei seriöser Bewertung und Prüfung der eingereichten Arbeiten auch für die UEFA, sehr hoch.

Im Sinne eines guten Geschäftsgebarens sollten Agenturen für kreative und organisatorische Leistungen ein Honorar erhalten, das dem Aufwand entspreche. Bedauerlich sei, dass die UEFA die Anzahl der Agenturen, die sich an diesem Auswahlverfahren beteiligen können, nicht begrenze. Diese Vorgehensweise sei aus UEFA-Sicht nachvollziehbar. Zusammenfassend ließe sich feststellen, dass diese Ausschreibung moralisch angreifbar sei, volkswirtschaftlichen Schaden anrichte und nicht zu der besten Lösung führe.

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