Im ersten Halbjahr 2020 legte der Umsatz mit Heim-Elektronik-Geräten in Deutschland um 5,3 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro zu, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Hemix-Index hervorgeht. Diese positiven Zahlen seien auf eine starke Nachfrage nach in Corona-Zeiten besonders beliebten Produkten in den Bereichen Unterhaltung, Homeoffice und Küchenausstattung zurückzuführen, teilte die Branchengesellschaft gfu mit. Zweistellige Umsatzzugewinne konnten bei Audio/Video-Zubehör (plus 16,3 Prozent), Spielekonsolen (plus 23,9 Prozent), IT-Produkten und Elektro-Kleingeräten erzielt werden.
Vor dem Ausbruch der Pandemie hatte die Branche noch mit schlechten Zahlen gerechnet. Kai Hillebrandt, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu, betonte, Grund für die positive Entwicklung sei eine stärkere Fokussierung der Kunden auf ihr Zuhause: „Unsere innovative Branche kann eine Vielzahl der in der Krise verstärkt nachgefragten technischen Produkte für stay@home bieten: Von Geräten für Homeoffice und Homeschooling über Produkte für alle Bereiche im Zuhause – zur Unterhaltung, Speisenzubereitung, Lebensmittellagerung, Reinigung und Haushaltspflege – sowie für Gesundheit und Wohlbefinden.“
Erstes Umsatzwachstum im TV-Markt seit Jahren
Die Wende kann man an den Zahlen zum Verkauf von Fernsehern ablesen. Hier hatte die Branche in der Vergangenheit mit einem Preisverfall zu kämpfen. Im ersten Halbjahr 2020 wurde mit Fernsehgeräten ein Umsatz von knapp 1,8 Milliarden Euro erzielt, das entspricht einem Plus von 3,6 Prozent. Insgesamt wurden 3,1 Millionen TV-Geräte gekauft (plus 4,9 Prozent).
„Ursache der erhöhten Nachfrage waren die Auswirkungen des Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie – da parallel der Durchschnittspreis aller verkauften TV-Geräte nur geringfügig um 1,2 Prozent auf 557 Euro sank, konnte erstmals seit längerem wieder ein Umsatzwachstum im deutschen TV-Markt verzeichnet werden“, teilte die gfu mit.
Fitnesstracker und Smart Watches gefragt
Zum guten Geschäft der Branche haben auch Fitnesstracker und Smart Watches beigetragen. Mit einer verkauften Stückzahl von knapp 2,6 Millionen Geräten (plus 10,6 Prozent) und einem leicht gesunkenen Durchschnittspreis von 165 Euro wurde ein Umsatzwachstum von 6,8 Prozent auf 427 Millionen Euro erreicht. Bei den Smartphones legte der Durchschnittspreis um 4,8 Prozent auf 510 Euro zu und bescherte den Händlern ein Umsatzplus von 3,1 Prozent auf knapp fünf Milliarden Euro. Die verkaufte Stückzahl sank allerdings auf rund 9,7 Millionen Geräte (minus 1,6 Prozent).
Weil in der Corona-Krise viele Menschen zu Hause arbeiten mussten und Kinder im Homeschooling betreut wurden, verzeichneten auch Computer und Zubehör deutliche Stückzahlzuwächse. Klassische Personal Computer (Desktop) legten um 12,4 Prozent zu, Notebooks um 29,8 Prozent und Monitore sogar um 45,7 Prozent. Die Umsätze stiegen entsprechend bei Desktop PCs um 13,6 Prozent auf 414 Millionen Euro, bei Notebooks um 28,1 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro und bei Monitoren um 46,8 Prozent auf 393 Millionen Euro. Auch der Umsatz mit Tablet PCs stieg um 16,8 Prozent auf 692 Millionen Euro, was allerdings vor allem am deutlich gestiegenen Durchschnittspreis (380 Euro; plus 15 Prozent) und weniger an der verkauften Stückzahl (rund 1,8 Mllionen; plus 1,6 Prozent) lag.
Auch die Küchen wurden während des Lockdowns neu ausgerüstet, um größere Vorräte zu halten und mehr zuhause zu kochen. Bei den Elektro-Großgeräten stieg der Umsatz um 2,7 Prozent auf über 4,4 Milliarden Euro, während die Küchen-Kleingeräte sogar um 10,4 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro zulegten.
tht/dpa