Funktioniert Closing the Loop nur auf dem Papier?

Passend zum Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft hat Serviceplan Innovation unser April-Cover gestaltet. Dieses spielt mit der Idee der Circular Economy auf fast schon geniale Weise. Anders gefragt: Haben Sie Ihre Ausgabe schon gerollt?
Das Cover zum Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft kommt dieses Mal von der Research & Design-Unit der Serviceplan-Gruppe. (© Serviceplan Innovation (Montage: Olaf Heß))

Nachhaltigkeit ist eines der Themen, die uns seit dem Relaunch der absatzwirtschaft kontinuierlich begleiten. Im Format Circular Economy kuratieren wir einmal im Monat News zur Kreislaufwirtschaft, in der Kolumne Green Wednesday ordnen wir die Entwicklungen rund um Nachhaltigkeit und Marketing kritisch ein. Mit beiden Angeboten wollen wir Marken inspirieren, selbst aktiv zu werden.

Nachdem wir im vergangenen Jahr das Thema Nachhaltigkeit schon einmal aus ganzheitlicher Perspektive betrachtet haben, war schnell klar: 2023 wollen wir einen Schwerpunkt speziell zum Aspekt Kreislaufwirtschaft umsetzen. Für eben dieses Cover konnten wir Serviceplan Innovation gewinnen.

Die Idee zum Cover

Das Team, das seit 2015 von Franz Röppischer und Lorenz Langgartner geführt wird, hat auch in diesem Fall erst einmal in alle möglichen Richtungen gedacht. Das Motto: no limitations. Am Ende wurden knapp 100 Ansätze generiert, aus denen 20 in der näheren Auswahl landeten. Es sollte eine konzeptionelle Lösung sein, nicht nur schöne Art Direction. Die Idee des rollbaren Covers wurde dann nochmals in allen Richtungen ausgelotet – Objekt, Illustrationsstil, Textmechanik, Headline, usw. – bevor es aufwändig gerendert wurde.

„Die Mechanik des Kreislauf-Covers ist eigentlich total old-school – es ist schlicht die praktische, traditionelle Transportform“, so Camille Nizet, Art Director und mitverantwortlich für das Cover. „Vielleicht hat uns genau das gereizt, dass es gegen den Strom der aufwändigen digitalen/AR/Microchip-Cover schwimmt.“ Die Mechanik ist einfach und zugänglich, sie kommt ohne App oder Faltanleitung aus. Und ist damit auch ressourcenschonend. Nizet weiter: „Schließlich lässt die Interaktion die Leser*innen selbst Einfachheit erfahren und provoziert damit eine Auseinandersetzung mit der Titelfrage.“ Das Cover funktioniere aber auch nicht-zusammengerollt – „schaut weird aus, man bleibt hängen“.

Die Frage, die Serviceplan Innovation auf dem Titel aufwirft, ob Kreislaufwirtschaft nur auf dem Papier funktioniere, beantwortet Nizet mit einem klaren „Nein“ und fügt hinzu: „Aber wie das Cover ist sie oft nur ein Trick.“

Was ist Serviceplan Innovation?

Serviceplan Innovation ist die kreative Research & Design-Unit der Gruppe, die direkt für Chief Creative Officer Alex Schill arbeitet. Gegründet wurde sie bereits Anfang der 2010er von Till Diestel und Friedrich von Zitzewitz. Hatte sie ihren Sitz zunächst in Hamburg, wird sie seit 2015 von München aus geführt, wobei sich Franz Röppischer und Lorenz Langgartner gerne im Hintergrund halten. Das diverse Team, bestehend aus zehn Kreativen mit sieben Nationalitäten, ist nach eigener Aussage „immer auf der Suche nach den weißen Flecken der kreativ-kommunikativen Landkarte.“

Camille Nizet beschreibt die Arbeit bei Serviceplan Innovation folgendermaßen: „Mir gefällt, dass es sich um ein sehr eng miteinander vernetztes Team von internationalen Kreativen handelt, die alle motiviert sind, nicht nur qualitativ hochwertige Kommunikation, sondern auch eine echte Wirkung zu erzielen.“

In der Regel arbeitet die R&D-Unit mit Startups oder anderen Underdogs zusammen, die offen für Experimente sind. „Für unsere Kund*innen macht Top-Kreation den größten Unterschied, manchmal im Tausch für Beteiligungen, oft mit Technologie, immer für eine bessere Welt“, so Executive Creative Director Franz Röppischer.

Nachhaltigkeit bei Serviceplan

Nachhaltigkeit spielt auch bei Serviceplan selbst eine große Rolle. Was aber macht die Agentur-Gruppe in diesem Bereich bereits? „Seit 2020 nutzen wir das Carbon Accounting, um unsere Kohlenstoffemissionen zu verfolgen und zu überwachen“, heißt es aus dem Unternehmen. „Außerdem führen wir Kompensationsprojekte für die Emissionen durch, die wir noch nicht reduzieren konnten.“ Man sei gerade dabei, den ersten Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen und die Integration des internen ESG-Betriebssystems zu planen, „um es uns zu ermöglichen, KPIs noch besser zu verfolgen.“ Seit Juni 2022 engagiert sich Serviceplan für den UN Global Compact.

Nach innen bedeutet Nachhaltigkeit für Serviceplan etwa, dass alle Geschäftsreisen von 400 Kilometer oder weniger mit dem Zug zurückgelegt werden müssen. Außerdem nutze die Agentur-Gruppe an allen deutschen Standorten Ökostrom, verwende TORK-Recyclingpapierprodukte in den Toiletten und Recyclingpapier in den Druckern, und achte darauf, dass elektronischen Geräte dem höchsten Qualitätsstandard entsprechen.

Neben all den Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden, sieht man bei Serviceplan Luft nach oben: „Bei CSR- und ESG-Themen gibt es immer Potenzial, besser zu werden und mehr zu tun. Wir erkennen dies als Agentur und werden nie aufhören, unsere Strategien und unser Engagement für Nachhaltigkeit zu verbessern.“

Auch Lust, ein Cover der absatzwirtschaft zu gestalten?

Falls auch Sie mit Ihrer Agentur gerne ein Cover der absatzwirtschaft gestalten wollen, schreiben Sie uns einfach eine Mail an redaktion-absatzwirtschaft@handelsblattgroup.com. Die Übersicht unserer geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie hier.

(ccm, Jahrgang 1984) ist seit Oktober 2021 Chefredakteurin der absatzwirtschaft. Neben der Weiterentwicklung der journalistischen Marke verantwortet sie die crossmediale Themenplanung sowie die Konzeption und Pilotierung neuer Formate mit Schwerpunkt Digital Storytelling. Aufgewachsen zwischen Südamerika und Deutschland lebt sie aktuell mit Freund und Kater in Köln.