Das Corona-Konsumbarometer der absatzwirtschaft liefert als regelmäßige Verbraucherbefragung des Marketinglehrstuhls von Professor Andreas Fürst von der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg und dem Deutschen Marketing Excellence Netzwerk e.V. (mex-netzwerk.de) Anhaltpunkte, welche nachhaltigen Auswirkungen die Corona-Pandemie auf das Kauf- und Konsumverhalten hat. Hier die Ergebnisse der fünften Welle:
Beunruhigung wegen Corona-Krise nimmt zu
Die Beunruhigung aufgrund der Corona-Krise nimmt wieder leicht zu. Ende September gaben 26 Prozent der Befragten an, (sehr) stark beunruhigt zu sein (n = 1024). Dies bedeutet einen Anstieg um vier Prozent gegenüber den Ergebnissen der vierten Welle von Ende Juni. Die Anzahl der „etwas“ Beunruhigten stieg im gleichen Zeitraum ebenfalls leicht von 43 auf 45 Prozent. Gar nicht oder kaum beunruhigt sind nur noch 30 Prozent (Juni 2020: 35 Prozent).
Zum Vergleich noch einmal die Zahlen des Corona-Konsumbarometers zum Start der Pandemie im März dieses Jahres:
- (sehr) stark beunruhigt: 50 Prozent
- etwas beunruhigt: 38 Prozent
- gar nicht/kaum beunruhigt: 12 Prozent
Abwägung in der Corona-Krise: Gesundheit oder Wirtschaft?
Bei der Abwägung, ob bei der Corona-Krise gesundheitliche oder wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund stehen sollten, rückten bei den befragten Verbrauchern gesundheitliche Aspekte in den vergangenen Monaten zunehmend in den Hintergrund: 59 Prozent im März vs. 38 Prozent im Juni vs. 35 Prozent im September
Mehr als die Hälfte der Befragten sprach sich in der jüngsten September-Erhebung – wie auch schon im Juni – für eine Balance aus (56 Prozent). Im März waren dafür noch 38 Prozent gewesen.
Der Anteil derer, die wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund sehen möchten, ist im Vergleich zu den Vormonaten angestiegen – von fünf (Juni) auf neun Prozent. Dieser Anteil besteht weiterhin primär aus Selbständigen sowie in diesem Monat insbesondere aus Vertretern der Branchen Agrarwirtschaft, Internet/E-Commerce, Konsumgüter, Gesundheit/Pharma, Tourismus/Gastgewerbe sowie Verkehr/Logistik).
Einkaufsverhalten in der Corona-Krise
Ein weiterer Abschnitt des Corona-Konsumbarometers beschäftigt sich mit dem aktuellen Einkaufsverhalten der Konsumenten – auch im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise. Die Ergebnisse (siehe auch Grafik unten):
- Weiterhin werden Desinfektionsmittel und Hygieneartikel vermehrt gekauft.
- Im Vergleich zum Vormonat werden wieder mehr Nudeln/Reis, Konservendosen, Toilettenpapier, Backzutaten sowie Kosmetik/Körperpflege gekauft.
- Weiterhin werden im Gegensatz zu diesen Verbrauchsgütern Gebrauchsgüter (unter anderem Kleidung, Sportartikel, Unterhaltungselektronik) deutlich weniger gekauft als vor der Corona-Krise.
33 Prozent kaufen mehr online ein
Beim Einkaufsverhalten bezogen auf den Kanal fällt im Halbjahresverlauf auf, dass der Anteil der Online-Shopper leicht gestiegen ist. Gaben im März noch 23 Prozent an, (sehr) viel häufiger im Internet einzukaufen, waren es im September 33 Prozent.
Der Großteil der Befragten hat sein Einkaufsverhalten dahingehend jedoch nicht verändert: 62 Prozent gaben im September an, im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise gleich häufig online zu shoppen. Im Juni und März waren es jeweils 64 Prozent.
Das Corona-Konsumbarometer der absatzwirtschaft:
Die wissenschaftlich fundierte, bevölkerungsrepräsentative Erhebung, für die in der fünften Befragungswelle Ende September 1024 Personen befragt wurden, soll im Zeitverlauf zeigen, wie sich Konsumlaune und Kaufverhalten verändern. Die Untersuchung ist auf den kompletten Zeitraum der Corona-Krise angelegt, die Ergebnisse fassen wir regelmäßig für Sie zusammen. Die nächste Welle ist im quartalsweisen Zyklus für Ende des Jahres geplant.