Coop Schweiz hat den Marketing Tech Award 2021 für sich entschieden. Der Preis wurde beim „Marketing Tech Summit 2021“ in Hamburg vergeben, bei dessen dritter Ausgabe rund 30 Referenten und rund 100 Teilnehmende zusammenkamen.
Besonders überzeugt habe bei Coop der Ansatz, das Thema Mar Tech aus der Perspektive einer konkreten Zielsetzung und Geschäftsstrategie voranzutreiben – und nicht alleine aus der Technologie heraus. So gelang Coop laut dem Veranstalter Marketing Tech Lab „die Verschmelzung der Offline- und Online-Daten, mittels derer sich eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden umsetzen lässt“.
Coop war zuvor neben Otto und der Huk 24 von einer Experten-Jury auf eine Shortlist gesetzt worden. Das Unternehmen setzte sich schließlich in einem Zehn-Minuten-Pitch als Teil des Kongresses mit anschließendem Live-Voting durch.
„Zwei Jahre intensive Arbeit“ bei Coop
Adrian Steiger, Leiter Digitales Marketing/CRM/Data Analytics von Coop, sagte zur Preisvergabe: „Für uns ist dies eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg und auch die Belohnung für das ganze Team, das während der vergangenen zwei Jahre intensiv daran gearbeitet hat.“
„Mit dem Marketing Tech Award und seinem Fokus auf die Planung der künftigen Software-Bebauung möchten wir Unternehmen Inspiration und vor allem praxisnahe Starthilfe in Richtung Data-Driven Marketing geben“, sagt Dr. Ralf Strauß, Managing Partner und Gründer vom Veranstalter Marketing Tech Lab. „Den einen perfekten Bauplan gibt es nicht, sondern nur den, der die konkreten Anforderungen eines Unternehmens bestmöglich adressiert. Das hat unter den vielen spannenden Einreichungen bei der Bewertung den Ausschlag gegeben zugunsten von Coop“, sagt Strauß.
20 Milliarden Euro für Marketing-Technologien
Rund 20 Milliarden Euro werden deutsche Unternehmen bis 2025 in ihre Marketing-Technologien investieren müssen. Das haben Berechnungen anhand der Branchenbefragung „Marketing Tech Monitor 2021“ ergeben. Viele Unternehmen wissen laut der Befragung jedoch nicht, wie sie die Digitalisierung ihres Marketings angehen sollen.
Hier setzte der Marketing Tech Summit 2021 an. Der Fachkongress vermittelte den 100 teilnehmenden Marketingverantwortlichen vor allem praktische Lösungsansätze in Form von Fallbeispielen aus unterschiedlichen Themenbereichen und Industriesegmenten. Denn es gibt bereits heute mehr als 10.000 verfügbare Tools und Software-Lösungen für unterschiedliche Anwendungen im Marketing, Tendenz rapide steigend: Die in diesem Rahmen neu vorgestellte „German Mar Tech Supergraphik 2021“ weist allein fast 800 Anwendungen aus, die ihren Ursprung in Deutschland haben – eine Steigerung im Vergleich zu 2018 von rund 166 Prozent.
Philips, Media-Saturn, Flaschenpost
In Vorträgen, anhand von Praxisbeispielen und in Diskussionsrunden berichteten Marketingverantwortliche vor Ort über ihren Weg zur digitalen Transformation.
Florian Pöpleu, Leiter Digital Marketing, Operations & eCommerce B2B bei Philips skizzierte in seinem Vortrag die „Demokratisierung von Mar Tech“ in seinem Unternehmen. Die Technologie sei dabei Mittel zum Zweck, um die Lücke zwischen geschäfts-, kunden- und technologieorientierten Kennzahlen zu schließen.
Ein Kernthema des Kongresses, das Zusammenfügen einzelner Bausteine einer Tech-Architektur zu einem schlüssigen Gesamtkonstrukt, adressierte der Vortrag von Alexander Ermisch, Head of Marketing Platform and Data Analytics bei Media-Saturn: „IT Architektur & Data Driven Marketing – wie bekomme ich das Datenspaghetti in den Griff?“ Entscheidend sei dabei eine oberste Dateninstanz, die ein zentrales Schema für alle abgelegten Daten definiert.
Eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem Kongress: Ebenso wenig, wie es auf den bekannten Namen einer Software-Lösung ankommt, sind auch Titel nicht entscheidend: „Das Wichtigste sind Leute, die PS zwischen den Ohren haben – nicht zwangsläufig Senior Vice Presidents“, sagte Christopher Huesmann, der CMO vom Getränkelieferdienst Flaschenpost. So sei hier ein wichtiger Teil seines Mar-Tech-Stacks im Umfeld Marketing Mix Optimization im Rahmen der Masterarbeit eines Werkstudenten entstanden.