Eie Sache läuft einfach nicht mehr rund: Direktwerbung. 30 Prozent aller Internetnutzer benutzen einen Adblocker. Bedeutet, dass Marken hier viele Kaufkunden verlieren. Also muss eine Veränderung her. Denn die Entscheidungsfindungen der Käufer ist durch die Werbeflut nicht mehr einfach – im Gegenteil. Die Produktentscheidung muss leichter werden. Und da kommen Influencer ins Spiel.
Christoph Kastenholz von Pulse Advertising, eine Influencer Marketing-Agentur, betreut Influencer wie zum Beispiel Daniel Fuchs. Für Kastenholz ist klar: „Marken fehlt die Orientierung. Da muss man als Unternehmen anders herangehen und Glaubwürdigkeit schaffen. Wie machen wir das? Durch Menschen, die Empfehlungen geben, die sie auch vertreten können“. All das führt zu Influencer-Marketing: Im Grunde genommen ein altes Testimonial-Adverstising.
Vom Maschinenbauer zum Influencer
Er ist einer der Top-Marketing-Influencer in Deutschland. Der studierte Maschinenbauer Daniel Fuchs modelte als Student und eröffnete damals nebenbei einen Instagram-Account. Einige Jahre später verdient er seinen Lebensunterhalt mit Werbedeals großer Marken. Auch auf seinen Reisen lässt sich das Model ablichten und zeigt die Bilder auf seinem immer weiter wachsenden Instagram-Account – mittlerweile hat er 1,3 Millionen Follower. Seine Themen: Mode, Fitness, Autos, typische Männerthemen. Er ist also eine Privatpersonen, der Fan von Marken ist und diese gern auf seinem Account pusht – egal ob Start-up oder große Marken.
Fuchs wichtigste These: „Qualität des Contents ist wichtig. Und es ist nicht einfach, solch einen Account zu pflegen – dahinter steht ein komplizierter Prozess“. Seinem Account folgen vor allem 18-34-Jährige, 70 Prozent Männer. Gerade diese Zahl der männlichen Follower ist ein besonderer USP – denn Instagram wird von Frauen dominiert.
Was bringt das am Ende für ein Unternehmen?
Die Conversion Rate durch Influencer Marketing ist drei bis zehn Mal höher als bei ursprünglichen Werbeformaten. Es empfiehlt sich also, einem Influencer das richtige Produkt anzubieten, dann bleibt ein Kunde mehr bei der Marke und kauft öfter. Wichtig für Marken ist zu beobachten, welche Zielgruppe, Reichweite und Wachstum der jeweilige Influencer besitzt. Das müssen Marken im Vorfeld klären. Ein gutes Beispiel ist Daniel Wellington: Das Unternehmen wurde mit Influencer Marketing groß. „Wichtig ist, dass man dem Influencer kreativen Freiraum lässt“, weiß Kastenholz. Das Problem der Branche ist immer noch, dass viele Brands strikte Briefings geben und somit dafür sorgen, dass der Creator und auch die Marke ihre Authentizität verlieren. „Influencer sind für ihren Content selbst verantwortlich und wissen, wie man Marken richtig platziert“, so Fuchs. Zum Schluss gibt der Solinger einen wichtigen Tipp für Unternehmen: „Starten Sie langfristige Kooperationen. Nur das bringt Marken wirklich was.“ Denn postet man jeden Tag eine neue „favorite watch“ von unterschiedlichen Marken dann wird man auch als Influencer unglaubwürdig.