War Marketing in der Vergangenheit je inhaltslos? Gute Marken haben schon immer Geschichten erzählt. Darüber vermitteln sich Marken. Nicht über Reichweiten, RoI-Betrachtung und Big Data.
Die Rolle des Geschichtenerzählers
Das eigentliche Problem: Das Marketing hat sich zurückdrängen lassen in einen Funktionsbereich, der mehr oder weniger die Kommunikationsmittel bereitstellt – und nicht in der Gestalterrolle ist. Die Rolle des Geschichtenerzählers ist aber eine übergeordnete, die den Überblick hat, die über Souveränität verfügt und nicht erst in der zweiten Ebene des Unternehmensorganigramms auftaucht. Dass das Marketing so verkürzt wurde, hat es überhaupt erst ermöglicht, dass wir aktuell so beschwingt über Content Marketing sprechen. Es wirkt fast wie eine Neuentdeckung von Marketing, denn – da sind sich alle einig – Content Marketing kann seine Wirkung auch nur entfalten, wenn es integriert gelebt wird. Das ist aber genau das Wesen von Marketing schon immer gewesen, als eine Philosophie, die das Zum-Markt-hin-Denken-und-Handeln im Unternehmen beflügelt. Es ist also mitnichten nur eine Funktion im Unternehmen.
Die Geschichte des Silicon Valley
Das ganze Unternehmen erzählt Geschichten: vom Ingenieur über den Produktmanager bis hin zum Verkäufer am Regal. Das hat immer schon gut geführte Marken von schlechten unterschieden. Konsumenten erleben Unternehmen in einer ganz anderen Tiefe, wenn diese echt und inhaltlich agieren, statt einfach nur Claims und Botschaften rauszuhauen.
Ausgerechnet die neue US-Gründergeneration im Silicon Valley lebt das übrigens vor. Sie haben eine einfache wie schöne Storyline: das Leben auf dieser Welt besser zu machen. Darum lassen sich Geschichten schmieden, die wir uns hier gerne auf Konferenzen erzählen. Das war uns nicht genug: Mathias Haas war daher für die absatzwirtschaft an der Quelle im Silicon Valley, um die Geschichten dort abzuholen. Und noch etwas wird einem dort klar: Wahrscheinlich gibt es kein reineres Marketing als in Start-ups.