Das erste Mal, dass mir K-Way begegnete, war nicht auf der Straße, sondern auf der Leinwand. In “La Boum – Die Fete” trug Vic Berreton, gespielt von Sophie Marceau, diese Jacke. Es war nicht nur ein Kleidungsstück, sondern ein Statement – beiläufig, mühelos und mit einem Hauch französischer Nonchalance. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick, nicht nur zu Vic, sondern auch zu dieser Jacke.
Die K-Way als italienisches Deonym für Regenjacke
Die Geschichte der Marke beginnt 1965 in Paris, an einem jener typisch regnerischen Tage, die man sofort mit der Stadt der Lichter assoziiert. Léon-Claude Duhamel beobachtete – natürlich von einer Parkbank aus – wie Menschen in nassen Kleidern mit unbequemen Regenschirmen hantierten und hatte eine Vision: eine Jacke, die leicht, wasserdicht und immer griffbereit war. Eine Jacke, die man einfach in ihre eigene kleine Tasche falten kann. So wurde die K-Way geboren.
In den vergangenen Jahrzehnten ist die K-Way-Jacke nie wirklich von der Bildfläche verschwunden. Besonders in Frankreich und Italien ist sie ein steter Begleiter durch regnerische Tage. Interessanterweise gab es in Italien lange kein eigenes Wort für Regenjacke – man sprach einfach von einer “K-Way”, egal welches Logo auf dem Reißverschluss prangte. Deonym nennt man das.
Umso mehr freue ich mich, dass die K-Way in Deutschland noch immer ein Underdog ist und nicht im Mainstream angekommen ist, was hoffentlich und trotz dieses Beitrags auch so bleiben wird.
Gegenteil von typisch deutscher Ingenieurskunst
Was macht die K-Way für mich so besonders? Es ist das Selbstbewusstsein, das sie vermittelt. Sie ist nicht nur praktisch, sie ist cool. Ihr Erkennungszeichen ist der markante Reißverschluss in den ikonischen gelb-orange-blau-weißen Farben. Während andere Marken mit aufdringlichem Luxus glänzen wollen, bleibt die K-Way bescheiden, aber immer präsent.
Die K-Way ist mehr als nur eine Regenjacke. Sie ist ein Symbol für mediterranes Lebensgefühl, paradoxerweise in einer Regenjacke verpackt. Sie bringt Stil in einen verregneten Tag, ohne jemals ihre Identität zu verlieren. Es ist diese subtile Eleganz, die die K-Way von anderen Funktionskleidungsstücken abhebt.
Für mich ist sie das genaue Gegenteil der typisch deutschen Ingenieurskunst, die oft stolz ihre technischen Errungenschaften ungelenk zur Schau stellt. Die K-Way aber versteckt ihre Funktion hinter einem Hauch von Savoir-vivre. Genau das macht ihren Reiz aus. Sie ist eine Jacke für jene, die das Leben genießen, auch wenn es in Strömen regnet. Sie ist der Inbegriff von Funktionalität und Stil, verschmolzen in einem unscheinbaren, aber doch markanten Stück Stoff. Während alle anderen mit ihren Regenschirmen kämpfen, ist man mit einer K-Way nicht nur gut geschützt – man ist gut gekleidet. Für mich steht die K-Way folglich für ein Lebensgefühl. Man fühlt sich leichter, freier und ja, ein bisschen französischer.