Christmas-Knigge: acht Benimm-Tipps für die Weihnachtsfeier

Der Glühwein fließt, der Chef verwickelt Sie ins Gespräch, dabei würden Sie am liebsten zu Hause auf der Couch entspannen: Die Weihnachtsfeier mit Kollegen und Vorgesetzten liefert viele Fettnäpfchen. Die Karriereberaterin Carolin Lüdemann hat einen Leitfaden für eine unfallfreie X-Mas-Party erstellt: Vom korrekten Small-Talk bis zum richtigen Abgang
Aufgepasst auf der Weihnachtsfeier

1. Seien Sie dabei, wenn es die Zeit erlaubt

Carolin Lüdemann vom Deutschen Knigge-Rat hält die Teilnahme an einer Weihnachtsfeier für wichtig. Allerdings sollte es nicht in Arbeit ausarten. So ist die Teilnahme etwa dann keine Pflicht, wenn die Feierlichkeit während der Arbeitszeit stattfindet. Habe Sie also gerade eine Spätschicht, dürfen Sie den Schreibtisch hüten. Beachten Sie aber: Das Fernbleiben aus unerfindlichen Gründen könnte einen falschen Eindruck bei den Kollegen erwecken. “Wer sich von der Betriebsfeier distanziert, erweckt den Eindruck, auch sonst kein Interesse am Beisammensein mit den Mitarbeitern zu haben – und macht sich zum Außenseiter”, so Lüdemann.

2. Das richtige Outfit

Diese Fragen sollten sich nicht nur Frauen vor einer Weihnachtsfeier stellen: Was ziehe ich an? Die Benimm-Expertin empfiehlt, sich immer dem Veranstaltungsort anzupassen. Grundsätzlich gelte auf einer Feier die gleiche Devise wie im Joballtag: Mehr Stoff bedeutet mehr Autorität. „Gewagte Outfits sollten daher besser weiterhin den Kleiderschrank hüten.“

3. Smalltalk mit dem Chef

Wer eine Weihnachtsfeier besucht, der muss auch den Smalltalk beherrschen. “Gut tut, wer den Blick über den Tellerrand hebt, keine Grüppchen bildet und sich nicht nur mit den altbekannten und alltäglichen Kollegen umgibt”, so Lüdemann. Vielmehr solle man aktiv auf neue oder weniger bekannte Gesichter zugehen. Wer die Weihnachtfeier zum Karriereschmieden nutzen will, sollte eines beachten: Die meisten Mitarbeiter reden weniger als zwei Stunden pro Jahr freiwillig mit ihrem Vorgesetzten – die Weihnachtsfeier mit eingerechnet. Die Knigge-Expertin rät, aktiv das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen. Themen: „Über die Weihnachtsfeier, den Ort des Geschehens oder positive Neuigkeiten aus der Firma“, so Lüdemann. Karrierepläne hin oder her: Es sei schlicht ein Gebot der Höflichkeit.

4. Alkohol nur in Maßen

Eine Weihnachtsfeier dient der Entspannung und dem Kennenlernen. Trotzdem rät die Benimm-Expertin davon ab, mit allzu viel Alkohol zu entspannen. Denn wer sich betrinkt, erweckt den Eindruck von Fahrlässigkeit und risikiert peinliche Ausrutscher. Und wer will sich bei einer Weihnachtsfeier schon den Ruf im Unternehmen ruinieren?


5. Flirten verboten

Wenn Sie nicht zum Büro-Gossip beitragen wollen, sollten Männer Annäherungsversuche gegenüber der hübschen Kollegin besser sein lassen. “Auf einer Feier ist man den aufmerksamen Blicken der Kollegen ausgesetzt, die jeden Annäherungsversuch exakt protokollieren und am nächsten Arbeitstag in großer Runde kommentieren”, erklärt Lüdemann. Einen Tipp für den Büroschwarm hat sie auch parat: “Wer sich flirtmäßig bedrängt fühlt, sucht sich am besten Unterstützung und bindet einen neutralen Dritten unverbindlich ins Gespräch ein.”

6. Der Abgang sollte geplant sein

Erst wenn sich das Alpha-Tier bewegt, bewegt sich auch die Herde. Im Job ist es nicht anders. Vor dem Vorgesetzten die Segel zu streichen, empfiehlt sich nur in seltenen Notfällen. Als Letzter sollte man dann aber auch nicht die Party verlassen. Immerhin ist morgen auch noch ein Arbeitstag.

7. Duzen oder Siezen

Auch wenn es sich um eine Feier handelt, befinden Sie sich immer noch im Geschäftsumfeld. Das bedeutet: Weder während der Party noch danach sollte man seinen Vorgesetzten ungefragt Duzen. “Zwar darf der Ranghöhere dem Rangniederen das Duz-Angebot unterbreiten. Allerdings darf er am nächsten Arbeitstag auch entscheiden, ob es noch Bestand hat”, so Lüdemann. Um peinliche Momente zu vermeiden, sollten Sie bis zum nächsten Du die direkte Anrede vermeiden.

8. Die Privatsphäre achten

Wenn man sich amüsiert, ist es für viele Partygänger ein allzu natürlicher Reflex, Fotos von der Sause auch auf Facebook zu posten. Bedenken Sie, dass Weihnachtsfeiern im betrieblichen Rahmen stattfinden. Könnte das gepostete Bild oder Video das Unternehmen in Schwierigkeiten bringen? Sind auch wirklich alle Kollegen damit einverstanden, auf Facebook mit einem Bild zu erscheinen? Klären Sie das vorab, um unnötigen Stress nach einer eigentlich entspannten Feier zu vermeiden.

Wenn Sie mehr zum korrekten Umgang mit Kollegen wissen wollen: „Little Black Book Knigge: Von letzten Keksen, zu vielen Gabeln und der Schlacht am Buffet“ von Carolin Lüdemann, erschienen im Wiley-Verlag.