Chinesische Lebensmittelhersteller versuchen Kunden zurückzugewinnen

Mit großangelegten Kampagnen versuchen chinesische Lebensmittelhersteller, das nach dem Melamin-Skandal erschütterte Vertrauen der Konsumenten zurück zu gewinnen. Chinas größter Milchproduzent Mengniu buchte unter anderem die zweitteuerste Werbezeit, die das landesweite Staatsfernsehen CCTV zu vergeben hat.

Insgesamt 44,89 Millionen Yuan, das sind umgerechnet rund fünf Millionen Euro, zahlt das Unternehmen aus der Inneren Mongolei für die 15sekündige Werbung nach dem Wetterbericht der 19 Uhr-Nachrichten. Während der Olympischen Spiele im August kostete die Topsendezeit sogar 160 Millionen. Gebucht hatte sie damals der Getränkehersteller Red Bull.

CCTV erreicht knapp 360 Millionen Haushalte und ist der teuerste Werbeträger der Volksrepublik und konnte im November neue Rekordeinnahmen vermelden. Den teuersten Einzelspot 2009 kaufte die Midea Gruppe, die in der Südprovinz Guangdong unter anderem Haushaltswaren fabriziert. 47 Millionen Yuan zahlte sie, um nach der ungemein populären Fernsehshow zu Chinesisch Neujahr am 25 Januar 2009 zu werben.

Die jährliche Versteigerung der Werbezeiten brachte der staatlichen Senderkette insgesamt 9,3 Milliarden Yuan ein, umgerechnet rund eine Milliarde Euro. Diese Steigerung um 16 Prozent widerspricht den Erfahrungen der großen TV-Networks nach den vorausgegangenen Olympischen Spielen. In Griechenland (Athen 2004), Australien (Sydney 2000) und den USA (Atlanta 1996) waren die Werbeausgaben im Jahr danach zurückgegangen. Frank Hollmann, Peking

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