Wie das „Manager Magazin“ berichtet, wird Digitalchef Markus Pertlwieser die Deutsche Bank verlassen. Er stand intern und öffentlich für den Gedanken, dass sich Banken zu Plattformen weiterentwickeln müssen, die ihren Kunden künftig mehr als reine Services rund ums Geld anböten, um den Ertragsschwund der großen Banken zu stoppen.
Pertlwieser hatte zum Beispiel Dienste wie die App Yunar, mit der man Bonuskarten verwalten kann, oder die Plattform Zinsmarkt, mit der Deutsche-Bank-Kunden von höheren Einlagenzinsen bei anderen Anbietern profitieren können, angestoßen. Auch wollte er die Direktbank Norisbank wiederbeleben und zu einer Online-Bank ausbauen.
„Dem Vorwärtsdrang Pertlwiesers hatte Konzernchef Christian Sewing aber zuletzt Grenzen gesetzt“, schreibt das „Manager Magazin“. Im Geschäft mit den Kleinkunden solle bei der Deutschen Bank die Digitalisierung künftig vornehmlich dafür eingesetzt werden, Kosten zu drücken, heißt es. Bislang bündelt die Deutsche Bank ihr Geschäft mit Privatkunden in der DB Privat- und Firmenkunden AG, in der Pertlwieser im Vorstand sitzt. In den kommenden Tagen werde diese Aktiengesellschaft aufgelöst und in den Bankkonzern integriert. Die Deutsche Bank wollte die Informationen nicht kommentieren.
Vor seiner Zeit als Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG und Chief Digital Officer (CDO) für den Unternehmensbereich Private, Wealth and Commercial Clients (PW&CC) war Pertlwieser seit 2008 in unterschiedlichen Führungspositionen bei der Deutschen Bank tätig. Von 2001 bis 2008 hatte der studierte Wirtschaftsingenieur für die Unternehmensberatung Mc Kinsey im Bereich Financials and Services gearbeitet.