So heißt es in der neuen Kampagne beispielsweise: „Besamt und befruchtet“, „Bei Samenstau schütteln“ oder auch „Oralverzehr: Schneller kommst Du nicht zum Samenerguss“.Das ist tatsächlich frech und witzig, ohne zu sehr in die klebrige Altherrenwitzecke abzugleiten. Nicht zum ersten Mal beweisen die Bonner dabei ein Händchen für schmissige Texte. Im Social-Web und im Einzelhandel genießen vor allem die absurd-komischen Beschreibungen auf den Smoothie-Etiketten längst einen gewissen Kult-Status (Beispiel: „Einhornkotze“ als Selbst-Beschreibung der Säfte).
Kult-Status der Beschreibungen
Wenn anzügliche Sprüche nicht kindisch oder schweinisch wirken
„Auf unseren Flaschenrückseiten haben wir schon immer Schabernack mit frechen Sprüchen getrieben. Auf Facebook & Co sind wir dafür bekannt. Als die neuen Samensäfte kamen, sind unseren zwei Texterinnen viele doppeldeutige Slogans eingefallen, die manch einer schweinisch oder kindisch finden mag“, sagt Mitgründer und Marketingchef Nicolas Lecloux. „Wir haben darüber nachgedacht, ob diese Art der Kommunikation öffentlichkeitstauglich ist, kurz überlegt und festgestellt, dass es uns egal ist. Für eine Marke ist es wichtig, dass sie Profil hat. Wir nehmen daher auch in Kauf von einigen nicht gemocht zu werden. Die Sprüche fanden wir dann so lustig, dass wir dachten, dafür lohnt es sich endlich mal Geld für eine Plakatkampagne in die Hand zu nehmen.“ Bislang fuhren die Bonner mit ihrem unterhaltsamen Anarcho-Marketing bestens. Trotz eines sehr geringen Werbe-Budgets sind sie seit gut einem Jahr – zumindest nach eigenen Angaben – Marktführer unter den Smoothie-Produzenten. Für die neue Kampagne investieren sie jetzt allerdings mehr. So werden die neuen Motive rund zehn Tage lang an hochfrequentierten Orten in Hamburg, Bremen, Berlin, München, Nürnberg, Dresden, Hannover, Frankfurt, Köln, Bonn, Düsseldorf und Dortmund zu sehen sein. So hoffen die Macher auf rund 50 Millionen Kontakte.