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Krise, welche Krise? Der Wirbel um den Datenskandal, den die Enthüllungen um Cambridge Analytica im März verursacht hatten, war immens. Zumindest medial erlebte Facebook die schwerste Krise seines 14-jährigen Bestehens.
Damit hatte es sich jedoch: Dank eines souveränen Auftritts vor dem US-Kongress und einer überzeugenden Quartalsbilanz notiert Facebook an der Börse schnell wieder so hoch wie vor der Datenaffäre.
600 Milliarden Dollar: Facebook ist so wertvoll wie nie
Vier Monate nachdem der Datenskandal hohe Wellen geschlagen hatte, ist der Social Media-Pionier an der Wall Street nun gar so wertvoll wie nie. Am Freitag legte die Facebook-Aktie in der Spitze bis auf 208,43 Dollar zu – ein Niveau, das der Internetriese noch nie erreicht hatte.
Auch auf Schlusskursbasis bei 207,32 Dollar verbesserte Facebook sein Allzeithoch. Lohn der jüngsten Kurszuwächse: Mit einem Börsenwert von 600,1 Milliarden Dollar ist der Internetriese so wertvoll wie nie und gleichzeitig wieder der fünftwertvollste Konzern der Welt. Bemerkenswert: Trotz der Datenaffäre um Cambridge Analytica konnte Facebook mit einem Plus von 18 Prozent seit Jahresbeginn stärker zulegen als Google-Mutter Alphabet (+14 Prozent) oder Techriese Apple (+13 Prozent).
Jefferies: Facebooks Werbemacht ist unantastbar
Nach Einschätzung der Investmentbank Jefferies besitzen die Anteilsscheine von Facebook weiteres Aufwärtspotenzial. Analyst Brent Thill hob das Kursziel am Freitag von 215 auf 240 Dollar an. Der Grund: weiteres Aufwärtspotenzial durch die kommende Geschäftsbilanz, die der Mutterkonzern des Social Networks in der übernächsten Woche veröffentlicht.
“Wir rechnen mit weiterer Stärke, weil Facebook Werbetreibenden bei der Suche nach dem Online-Return on Investment (ROI) die besten Möglichkeiten bietet”, schreibt Thill in einer Kurzstudie an Bankkunden, die dem Finanzinformationsdienst CNBC vorliegt.
Die anhaltende Stärke im eigenen Anzeigengeschäft, aber auch das Wachstum der zugekauften Foto-Tochter bieten weiteres Potenzial bei den kommenden Quartalszahlen, die am 25. Juli nach Handelsschluss veröffentlicht werden. Der Jefferies-Analyst rechnen mit Erlösen von bereits 13,3 Milliarden Dollar.