Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um die folgenden Themen:
- „Fleets“: Twitter macht Tweets mit Verfallsdatum weltweit verfügbar
- Amazon startet Online-Apotheke
- Studie: Recycling stagniert in Deutschland
- Daimler und Geely entwickeln neuen Benzinmotor
- Deutsche Post will Anzahl ihrer Packstationen verdoppeln
„Fleets“: Twitter macht Tweets mit Verfallsdatum weltweit verfügbar
Twitter entwickelt seine Plattform mit von alleine verschwindenden Tweets weiter. Die neuen „Fleets“ löschen sich automatisch nach 24 Stunden, sie können nicht retweetet oder mit Likes versehen werden. Eine Antwort darauf kann man nur als Direktnachricht verfassen, aber nicht in der öffentlichen Timeline, wie Produktchef Kayvon Keykpour zum weltweiten Start am Dienstag erläuterte.
Die Idee dahinter sei, noch zurückhaltenden Nutzern die Angst vorm Twittern zu nehmen. Bei Tests in Brasilien, Italien, Indien und Südkorea habe man gesehen, dass Leute, die neu bei Twitter seien oder selten twitterten, das Format gut aufgenommen hätten, betonte Beykpour.
Das Format lehnt stark an die „Stories“-Funktion von Snapchat an, die inzwischen auch bereits quer durch die Facebook-Apps wie unter anderem Whats App und Instagram kopiert wurde. Die Wortschöpfung „Fleets“ steht für „fleeting tweets“ („flüchtige Tweets“).
Twitter experimentiert über seine klassischen Formate wie die inzwischen 280 langen Textbeiträge hinaus unter anderem auch mit gesprochenen Tweets und Sprach-Direktnachrichten.
Amazon startet Online-Apotheke
Der weltgrößte Onlinehändler Amazon greift im US-Arzneimittelmarkt an. Über den neuen Service «Amazon Pharmacy» können Kunden in den Vereinigten Staaten künftig verschreibungspflichtige Medikamente bestellen, wie der Internet-Gigant am Dienstag in Seattle mitteilte.
An der Börse brachte der Vorstoß die großen US-Drogerie- und -Apothekenketten CVS, Walgreens und Rite Aid heftig unter Druck. Dass Amazon es auf den riesigen US-Arzneimittelmarkt abgesehen hat, war schon länger klar. Der Konzern hatte den Einstieg seit Jahren vorbereitet und 2018 bereits die Online-Apotheke Pillpack übernommen.
Studie: Recycling stagniert in Deutschland
Das Recycling in Deutschland stagniert ungeachtet ehrgeiziger politischer Wunschvorstellungen. Der Einsatz von „Sekundärrohstoffen“ in der deutschen Wirtschaft hat laut dem neuen „Statusbericht der deutschen Kreislaufwirtschaft“ seit Ende der 1980er Jahre keine Fortschritte mehr gemacht und verharrt bei einem Anteil von 12 bis 13 Prozent. Das beklagen die Autoren der am Dienstag in München veröffentlichten Untersuchung.
„Wir sehen an vielen Stellen, dass wir uns eigentlich nicht mehr weiterentwickeln, dass eigentlich nichts Grundlegendes passiert“, sagte Jochen Hoffmeister, Partner des an dem Bericht maßgeblich beteiligten Prognos-Instituts.
Dabei geht es keineswegs nur um den Abfall, der in Mülltonnen oder Glas- und Papiercontainern landet. Weit mehr als die Hälfte des jährlichen Abfalls in Deutschland stammt von Baustellen – in Form von Bauschutt und Abbruchtrümmern. 2017 – neuere Zahlen lagen für den Bericht noch nicht vor – wurden demnach 409 Millionen Tonnen Müll entsorgt, davon 221 Millionen Tonnen Bauabfälle. Die Bauindustrie verwendet wiederaufgearbeitete Abfälle aber selten als Baustoffe.
Auftraggeber des Statusberichts waren insgesamt 15 Verbände und Unternehmen, zum großen Teil aus der Recycling-Branche.
Daimler und Geely entwickeln neuen Benzinmotor
Der Autokonzern Daimler baut die Zusammenarbeit mit seinem chinesischen Großaktionär Geely aus. Beide Unternehmen planen nach Daimler-Angaben vom Dienstag die Entwicklung eines neuen Benzinmotors, der in Europa und China hergestellt werden solle und dann auch in Fahrzeugen mit Hybridantrieb zum Einsatz kommen könne.
Es ist die erste Zusammenarbeit zwischen Daimler und Geely bei Motoren. Beide Konzerne kooperieren allerdings bereits seit längerem in mehreren anderen Bereichen. Die gemeinsam entwickelten Motoren sollen laut dem Stuttgarter Autobauer dann nicht nur in Daimler-Fahrzeugen, sondern auch in Volvo-Autos zum Einsatz kommen. Geely und Volvo sind eng miteinander verflochten.
Das „Handelsblatt“ schrieb, den Planungen zufolge sollten im Jahr 2024 die ersten dieser neuen Motoren gefertigt werden und dann einige Hunderttausend pro Jahr. Daimler äußerte nicht zu Details, sondern teilte nur mit, die Kooperation habe das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Geely wollte sich gar nicht äußern. Der Großaktionär hält 9,7 Prozent der Daimler-Aktien.
Deutsche Post will Anzahl ihrer Packstationen bis 2023 verdoppeln
Wegen hoher Nachfrage will die Deutsche Post DHL ihr Netz an Packstationen stark ausbauen. Von derzeit etwa 6000 soll die Zahl der Anlagen bis Ende 2023 auf mindestens 12.000 steigen, wie das Unternehmen am Dienstag in Bonn mitteilte. Besonders in Corona-Zeiten nutzen nach Firmenangaben nicht nur immer mehr Kunden dieses Angebot, sondern die Bestandskunden tun dies auch immer häufiger.
Derzeit hat nach DHL-Angaben fast die Hälfte der Haushalte in Deutschland eine Packstation in ihrer Nähe, also im Umkreis von einem Kilometer Entfernung. Künftig soll der Anteil steigen. Der Bonner Konzern gab Pläne für einen stufenweisen Ausbau bekannt: Ende dieses Jahres sind es planmäßig 6500 – das wären 2100 mehr als 2019. Ende 2021 sind mindestens 8500 eingeplant, ein Jahr später 10.500 und Ende 2023 dann insgesamt mindestens 12.000. Wie viel der Ausbau kostet, teilte das Unternehmen nicht mit.
mit Material von der dpa
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