Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um die folgenden Themen:
- Saarland beschließt Werbeverbot für bestimmte Produkte
- Organisationen fordern mehr Schutz vor „Junkfood“-Werbung
- Elektroauto aus Köln: Ford investiert eine Milliarde Dollar
- Media Markt und Saturn setzen auf stationäres Geschäft
Nachfolgend die Details im kompakten Überblick:
Saarland beschließt Werbeverbot für bestimmte Produkte
Das Saarland hat im Corona-Lockdown ein Werbeverbot für Produkte verhängt, die nicht zum täglichen Bedarf gehören. Es gelte mit der neuen Corona-Verordnung des Saarlandes ab dem 22. Februar für alle Handelsbetriebe, die nach dem Schwerpunktprinzip während des Lockdowns ohne Einschränkungen ihr Warensortiment anbieten könnten, teilte das saarländische Gesundheitsministerium mit. Das Saarland ist das erste Bundesland, das ein solches Werbeverbot beschlossen hat.
SB-Warenhäuser, Vollsortimentsgeschäfte, Discounter und Supermärkte dürften weiter Mischsortimente anbieten und diese – auch in Form von Aktionsangeboten – verkaufen. Aber: «Ein Bewerben über das Betriebsgelände hinaus von Warenarten oder Sortimenten, die nicht zum in der Verordnung definierten täglichen Gebrauch zählen, ist verboten», hieß es in der Mitteilung. Die neue Verordnung im Saarland ist zunächst bis zum 28. Februar in Kraft.
Nach vorheriger Mitteilung müssen Warenhäuser, die dennoch für ihr Angebot werben, mit einem Bußgeld zwischen 1000 und 10.000 Euro rechnen. Der Saar-Ministerrat hatte das Werbeverbot am Dienstag beschlossen.
Eine vorherige freiwillige Selbstverpflichtung hatte laut Wirtschaftsministerium nicht bei allen zu einem Umdenken geführt. Viele Geschäfte und Warenhäuser, die nach dem Schwerpunktprinzip weiter öffnen dürften, hätten weiter nicht auf teils umfangreiche Werbemaßnahmen verzichtet. Das habe nicht nur zu größeren Kundenströmen geführt, es sei auch unsolidarisch gegenüber den Fachgeschäften, die derzeit geschlossen bleiben müssten, hieß es.
Organisationen fordern mehr Schutz vor „Junkfood“-Werbung
Verbraucherschützer rufen die Bundesregierung dazu auf, Kinder stärker vor Werbung für ungesunde Lebensmittel zu schützen. Die Organisation Foodwatch und der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisierten am Mittwoch, dass Kinder immer noch unzureichend vor Werbestrategien von Konzernen geschützt seien, die stark zucker- und fetthaltige Produkte, sogenanntes „Junkfood“, direkt an jüngere Zielgruppen verkaufen wollten.
- „Freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft tragen nicht dazu bei, Kinder wirksam vor dem Marketing für unausgewogene Lebensmittel zu schützen“, schrieb der Verbraucherzentrale Bundesverband am Mittwoch in einer Erklärung. Die Organisation Foodwatch veröffentlichte einen Bericht, demzufolge Lebensmittelkonzerne wie Coca-Cola, Mc Donald’s und Haribo im Netz junge Influencer engagierten, um Werbung für zucker-und fetthaltige Lebensmittel zu machen. Für die Recherche wertete die Organisation im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben Tausende Posts, Stories und Videos bekannter Social-Media-Stars aus.
- „Die Lebensmittelindustrie macht mit übergriffigen Marketingmethoden Geschäfte auf Kosten der Kindergesundheit. Mit Hilfe von Influencern senden die Unternehmen ihre Werbebotschaften an den Eltern vorbei direkt ins Kinderzimmer und auf die Handys junger Menschen“, schreibt Foodwatch auf seiner Webseite.
- Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) erklärte am Mittwoch, dass „weitergehende Beschränkungen notwendig“ seien, um Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder richtet, zu regulieren. Auch auf Social-Media-Plattformen müsse das Thema „stärker in den Blick“ genommen werden. „Werbung darf Kinder nicht dazu verleiten, sich ungesund zu ernähren“, sagte Klöckner. Sie habe den Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft deshalb aufgefordert, „die Verhaltensregeln zu verschärfen“. Konkret habe sie auf „Nachbesserungen bei der Altersgrenze und bei der Werbung für Lebensmittel mit ungünstiger Nährstoffzusammensetzung“ gedrungen, sagte Klöckner.
E-Auto aus Köln: Ford investiert eine Milliarde Dollar
Ford will Elektroautos in Köln herstellen. In den kommenden zweieinhalb Jahren werde hierfür eine Milliarde Dollar (rund 830 Millionen Euro) in den Standort investiert, um ihn „zu modernisieren und zu verwandeln in das Kölner Ford-Elektrifizierungs-Zentrum“, sagte Ford-Europachef Stuart Rowley am Mittwoch in der Domstadt. In der zweiten Hälfte 2023 soll das Fahrzeug auf den Markt kommen.
Es ist das erste Elektro-Auto des Konzerns, das in Europa gefertigt wird und für den Massenmarkt bestimmt ist. 2013 brachte Ford schon einmal eine Focus-Version als Stromer heraus, dies aber in geringer Stückzahl und ohne Erfolg. Derzeit fertigt Ford in Mexiko eine Mischung aus Sport- und Geländewagen als Elektrofahrzeug, in Köln dürfte es eher ein Kleinwagen sein. Der Baukasten – also Unterboden samt Elektromotor und Batterie – kommt von VW. Im Vergleich zur Konkurrenz ist Ford in Sachen E-Mobilität spät dran, nun soll Tempo gemacht werden.
Media Markt und Saturn setzen auf stationäres Geschäft
Der Elektronikhändler Ceconomy – bekannt für seine Tochterunternehmen Media Markt und Saturn – will trotz des Online-Booms in der Corona-Krise weiter an den Ladenketten festhalten. Der Konzern setze auf die Verbindung von stationärem Handel und Online-Geschäft, sagte Konzernchef Bernhard Düttmann am Mittwoch auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens.
„Die Basis bildet das Geschäft in den Märkten“, betonte Düttmann. „Die Rückkehr der Kunden nach dem ersten Lockdown hat uns darin bestätigt, dass der stationäre Handel mit persönlicher Beratung, eingebettet in unsere Omnichannel-Strategie, weiterhin das Rückgrat unseres Erfolges ist“, betonte der Manager. Dies werde durch das Online-Geschäft komplementiert. Daran ändere auch die Pandemie nichts.
Allerdings hat das Online-Geschäft auch für Ceconomy in der Pandemie massiv an Bedeutung gewonnen. Im wichtigen Weihnachtsquartal machte der Handelsriese bereits rund 30 Prozent seiner Umsätze im Internet.
Düttmann betonte, dass Corona neben großen Herausforderungen für den Konzern auch neue Möglichkeiten etwa beim Verkauf von Verbraucherelektronik für das Homeoffice biete. „Die Ausstattung von Schulen beispielsweise – aber auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen – bietet für uns viele Chancen.“
Wichtigster Punkt auf der Hauptversammlung ist die Entscheidung der Aktionäre über die Beilegung des seit Jahren dauernden Zwists von Ceonomy mit der Familie Kellerhals. Dabei soll die Familie des Media-Markt-Mitgründers im Zuge eine Kapitalerhöhung ihre Anteile an der Media-Saturn-Holding gegen eine Beteiligung von bis zu 29,99 Prozent an Ceconomy tauschen und so größter Ceconomy-Aktionär werden.
Dies würde dem Elektronikhändler Düttmann zufolge nicht nur eine Vereinfachung seiner Strukturen erlauben, sondern auch die Nutzung von Verlustvorträgen in Milliardenhöhe ermöglichen. Die derzeitigen Ceconomy-Hauptanteilseigner haben Düttmann zufolge bereits ihre Zustimmung zu der notwendigen Kapitalerhöhung signalisiert.
mit Material von der dpa
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