Business-News: Chanel verliert Logo-Streit gegen Huawei

Täglich prasseln unzählige Nachrichten auf die Marketingbranche ein, die je nach Aufgabengebiet mehr oder weniger Interesse wecken. Wir fassen die wichtigsten Business-News kompakt zusammen. Diesmal im Angebot: Chanel im Logostreit und die Finanzbranche beim Klimaschutz.
Chanel
Das europäische Gericht hat eine Klage von Chanel in einem Markenstreit mit Huawei abgewiesen. (© Imago)

Die neuesten ausgewählten Business-News drehen sich heute um die folgenden Themen:

  1. Streit um Logo: Europäisches Gericht weist Klage von Chanel ab
  2. EU-Kommission plant Kriterien für „grüne“ Investments
  3. Weltweite Bankeninitiative für mehr Klimaschutz
  4. Hyundai mit Gewinnsprung von 175 Prozent

Nachfolgend die Details im kompakten Überblick:

Streit um Logo: Europäisches Gericht weist Klage von Chanel ab

Das europäische Gericht hat eine Klage der französische Nobelmarke Chanel in einem Markenstreit mit dem chinesischen Technologiehersteller Huawei abgewiesen. Hintergrund sind unterschiedliche Ansichten darüber, ob sich Logos der beiden Unternehmen zu sehr ähneln. „Die einander gegenüberstehenden Marken weisen zwar gewisse Ähnlichkeiten, aber auch erhebliche bildliche Unterschiede auf“, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Gerichts.

Bei den Marken von Chanel seien insbesondere die Rundungen der gekrümmten Linien stärker ausgeprägt, die Strichstärke breiter und Linien horizontal ausgerichtet, die bei der Marke von Huawei vertikal seien. „Das Gericht kommt daher zu dem Ergebnis, dass sich die Marken unterscheiden.“ Gegen die Entscheidung können Rechtsmittel beim obersten europäischen Gericht, dem Europäischen Gerichtshof, eingelegt werden.

EU-Kommission plant Kriterien für „grüne“ Investments

Geldanlagen mit Umweltsiegel: Klare Kriterien sollen Bürgern und Investoren in der Europäischen Union aufzeigen, welche Finanzprodukte dem Klimaschutz nützen. Die EU-Kommission stellte dazu am Mittwoch einen Rechtsakt vor, der Details der sogenannten Taxonomie regeln soll. Hinzu kommen Vorschläge für neue Berichts- und Informationspflichten, um Anlegern einen Überblick zu verschaffen.

Von den Regeln versprechen sich die Befürworter Schub für die Finanzierung des Wandels hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft, für den in den kommenden Jahren hohe Milliardensummen gebraucht werden. „Das wird nicht billig“, sagte EU-Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis. „Der Markt will Klarheit“, ergänzte Finanzkommissarin Mairead McGuinness. Die neuen Regeln seien bahnbrechend.

Die Details der Vorschläge sind technisch, doch sind sie politisch sehr umstritten, weil Weichen für Finanzströme gestellt werden. Die beiden zentralen Knackpunkte, nämlich ob auch Investitionen in Erdgas- und Atomprojekte nachhaltig sein können, klammerte die Kommission vorerst aus. Sie sollen später geregelt werden.

Das Paket der Kommission setzt an verschiedenen Stellen an. Der sogenannte delegierte Rechtsakt zur Taxonomie soll definieren, welche wirtschaftlichen Aktivitäten „substanzielle positive Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt“ haben. Dies bezieht sich unter anderem auf erneuerbare Energien, Industrie, Verkehr und Gebäude.

Daneben steht ein Vorschlag für zusätzliche Berichtspflichten für Unternehmen – eine Richtlinie namens CSRD. Ziel ist nach Angaben der Kommission, Informationen der Unternehmen über die Nachhaltigkeit ihrer Aktivitäten vergleichbarer zu machen. Statt bisher 11.000 Firmen sollen künftig rund 50.000 unter solche Vorgaben fallen. Drittes Element sind Pflichten für Berater, Anleger gezielt auch auf nachhaltige Investments hinzuweisen.

Weltweite Bankeninitiative für mehr Klimaschutz

Banken rund um den Globus verpflichten sich zu mehr Klimaschutz. In der „Net-Zero Banking Alliance“ streben die Geldhäuser an, ihren Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid bestmöglich zu verringern. Ziel der von der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms angestoßenen Allianz ist es, bis spätestens 2050 die CO2-Emissionen aus Geschäftsbetrieb sowie Kredit- und Investmentportfolios auf netto Null zu senken.

Zum Start am Mittwoch unterstützen 43 Banken aus 23 Ländern die Initiative, unter anderen: Bank of America, BNP Paribas, Credit Suisse, HSBC, Morgan Stanley, Santander, Société Générale und UBS. Aus Deutschland dabei sind die beiden großen Privatbanken Deutsche Bank und Commerzbank sowie Deutschlands größte Alternativbank GLS.

„Banken werden eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen, und die Gründung der Net-Zero Banking Alliance ist ein wichtiger Schritt hin zu schnellen und koordinierten Maßnahmen“, befand Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. Der Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Manfred Knof, erklärte: „Mit der freiwilligen Net-Zero-Verpflichtung unterstreichen wir unsere Entschlossenheit, die nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft aktiv mitzugestalten.“

Klimaschutz wird in der Finanzbranche zunehmend großgeschrieben. Ende Juni beispielsweise verpflichteten sich diverse Banken in Deutschland in einer von der Triodos Bank und der Umweltorganisation WWF vorangetriebenen Initiative, ihre Kredit- und Investmentportfolios im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten. Kern des Pariser Abkommens von 2015 ist die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau. Anfang Dezember erklärten die deutschen Sparkassen, sie wollten dazu beitragen, dass weniger CO2 ausgestoßen und insgesamt umweltbewusster gewirtschaftet werde. Umwelt- und Klimaschützer bezweifeln regelmäßig, dass solche Selbstverpflichtungen ausreichen.

VW-Rivale Hyundai mit Gewinnsprung von 175 Prozent

Dank des steigenden Absatzes von SUV-Modellen und Limousinen der Luxusmarke Genesis hat der VW-Konkurrent Hyundai im ersten Quartal den Gewinn fast verdreifacht. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um 175,4 Prozent auf 1,52 Billionen Won (1,13 Milliarden Euro) geklettert, teilte die Nummer eins der südkoreanischen Autobranche am Donnerstag mit. Allerdings wirkte sich auch ein Basiseffekt aus: Infolge der globalen Corona-Krise hatte Hyundai Motor im ersten Quartal des vergangenen Jahres deutliche Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Zusammen mit der kleineren Schwester Kia ist Hyundai der fünftgrößte Autohersteller weltweit.

Beim Umsatz verzeichneten die Südkoreaner eigenen Angaben zufolge in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Anstieg um 8,2 Prozent auf 27,39 Billionen Won (20,4 Milliarden Euro). Der weltweite Absatz stieg um 10,7 Prozent auf mehr als eine Million Autos.

Die Marktbelebung und mehr Marktanteile auf dem amerikanischen Kontinent, in Indien und China hätten zur Umsatzsteigerung beigetragen, hieß es in einer Firmenmitteilung. In den USA verlief demnach vor allem die Einführung neuer Modelle der Hausmarke Genesis sowie der Vorstoß in den Markt für Luxus-Stadtgeländewagen erfolgreich. Besonders in den USA hatte sich früher lange Zeit der Mangel an den beliebten SUV im Angebot bemerkbar gemacht.

Hyundai erwartet, dass die weltweiten staatlichen Konjunkturhilfen auch die Nachfrage nach Autos stärken werden. Der Konzern warnte jedoch, dass die Pandemie, die Bedingungen für die Chip-Lieferung sowie die Kostenfluktuation bei Rohmaterialien für größere Unsicherheiten sorgen könnten. Wegen der weltweiten Engpässe bei wichtigen Halbleiter-Produkten wie Chips musste Hyundai in diesem Monat teilweise seine einheimische Produktion stoppen.

mit Material von der dpa

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(he, Jahrgang 1987) – Waschechter Insulaner, seit 2007 Wahl-Hamburger. Studierte Medien- und Kommunikationswissenschaften und pendelte zehn Jahre als Redakteur zwischen Formel-1-Rennstrecke und Vierschanzentournee. Passion: Sportbusiness. Mit nachhaltiger Leidenschaft rund um die Kreislaufwirtschaft und ohne Scheuklappen: Print, live, digital.