Es gibt eine Menge Dinge, an die man sich während einer Pandemie gewöhnen muss. Zum Beispiel sich Gehör zu verschaffen, während man eine Gesichtsmaske trägt. Denn diese wirkt oft wie eine Schallschutzbarriere. Beim Bäcker, im Eisladen oder im Schnellimbiss verstehen Mitarbeiter ihre Kunden mit dem Mund-Nasenschutz kaum. Herunterziehen ist aber keine Alternative, dann geht der Schutz verloren.
Burger King lässt nun die Masken selbst sprechen. Zumindest in Belgien sollen Konsumenten nicht mehr reden müssen und trotzdem an ihre Wunschbestellung kommen. In Zusammenarbeit mit der Agentur Buzzman bringt das Unternehmen eine Reihe von Gesichtsmasken auf den Markt, bei denen Bestellungen auf die Vorderseite aufgedruckt sind.
Kunden die Wünsche vom Gesicht ablesen
Kunden müssen also nur zum Schalter gehen und der Kassierer verfügt über alle Informationen, die er benötigt, um die Bestellung zu bearbeiten – denn er kann dem Kunden seine Wünsche buchstäblich vom Gesicht ablesen.
„Wir glauben, dass eine ernste Botschaft auf leichte und lustige Weise erzählt werden kann“, so Tristan Daltroff, Kreativdirektor bei Buzzman. „Deshalb haben wir uns diese Idee von Safe-Order-Masks ausgedacht.“ Sprechen mit nahem Abstand habe ein erhöhtes Risiko der Übertragung. Wenn die Gesichtsmaske dies nun übernimmt, sei sowohl für Kunden wie auch für Mitarbeiter für mehr Sicherheit gesorgt.
Burger King verlost vorerst an 500 Kunden in Belgien und Luxemburg Mund-Nasenschutz mit aufgedruckten Bestellungen. Konsumenten können an der Aktion teilnehmen, indem sie ihre Wunsch-Bestellungen in den Kommentaren auf Facebook oder Instagram von Burger King Belgium veröffentlichen. Wenn sie zu den Gewinnern gehören und eine Maske bekommen, müssen sie damit nur noch in eine Burger-King-Filiale gehen und können bestellen, ohne ein Wort zu sagen – so will es zumindest die Werbung. Die Sprüche legen die Kunden aber selbst fest und dem ersten Anschein nach halten die Gewinner sich nicht immer streng an das Menü.
Provokative und kreative Kampagnen
Burger King ist bekannt dafür, mit provokativen und kreativen Werbekampagnen in den Markt zu gehen. Vergangenes Jahr erregte das Unternehmen die Gemüter mit seiner „Moldy Whopper“-Kampagne, die den Verzicht auf Konservierungsstoffe in den Produkten in den meisten europäischen und einigen US-Märkten bewarb. Im Werbespot wurde im Zeitraffer gezeigt, wie der einstige Leckerbissen Whopper über 34 Tage hinweg verschimmelt. Der Clue: Der neue Whopper sei frei von künstlichen Konservierungsstoffen – keine Selbstverständlichkeit im Fast-Food-Business. Er schimmelt darum schneller, ist aber gesünder.
Belgien hat in den vergangenen Wochen einen Aufwärtstrend in Fällen von Covid-19 erlebt, was zu einer neuen Regierungsanordnung führte, die Gesichtsmasken in allen Innenräumen erfordert, sagte Daltroff. Mit den Gesichtsmasken bieten sie nicht nur Schutz in Corona-Zeiten, sie wirken auch Tumulten entgegen. Gerade in Deutschland fanden im Umfeld von Fast-Food-Restaurants immer wieder Ausschreitungen statt. So mehrten sich zuletzt Berichte darüber, dass Mitarbeiter von Schnellrestaurants auf die Maskenpflicht hinwiesen und darauf Gäste mit Schlägen und rassistischen Beschimpfungen reagierten. Die Masken von Burger King könnten ein kreatives Mittel sein, Gäste für die Maskenpflicht zu begeistern und dem Thema den eigentlich nötigen Ernst zu nehmen.