Scheinbar transportiert der Clip eine klare politische Botschaft. In dem Spot wird die Einwanderer-Geschichte des Firmengründers Adolphus Busch von Deutschland in die USA erzählt. So wird er, bei seiner Ankunft in den USA mit Sätzen wie „go back home“ und „you’re not wanted here“ begrüßt. Seine Reise endet mit dem Claim: „When nothing stops your Dream“.
Die Werbung muss natürlich in ihrem aktuellen Zusammenhang gesehen werden. Gerade debattiert die gesamte USA über den Muslim Ban, das Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimisch-geprägten Staaten. Weite Teile der US-Gesellschaft sind der Meinung, dass das Vorgehen von Donald Trump an einer der stärksten Grundfesten der amerikanischen Gesellschaft rüttelt und einen wichtigen Teil der eigenen Geschichte verleugnet.
Auch wenn es so aussehe, widerspricht der Bier-Konzern allerdings der Aussage, dass es sich bei der Werbung um einen klaren Anti-Trump-Kommentar handelt. Vielmehr sei es eine ungewollte „Koinzidenz“. Sieht man den Clip allerdings gerade in diesen Tagen im Fernsehen, scheint seine Botschaft offensichtlich zu sein.
Die politischen US-Amerikaner passen zu einem wichtigen aktuellen Werbe-Trend. So entdecken immer mehr Kreative ihr politisches Gewissen. Bestes Beispiel ist hierzulande die strategische Entscheidung von Jung von Matt für die CDU die Werbung zur Bundestagswahl zu machen. Im Interview mit der Welt am Sonntag erklärte der Vorstandschef von JvM, Peter Figge, dazu: „Wir haben im Vorstand diskutiert und entschieden. Das ist unabhängig von der politischen Meinung des Einzelnen geschehen. Wir denken, dass in dieser instabilen Welt Gefahren von rechts oder links drohen, und wir wollen uns engagieren. Gesellschaftliche Stabilität ist auch für uns ein hohes Gut.“