Danach war die Mehrheit der Insolvenzen in der Werbebranche zu verzeichnen, wo zwischen Januar und Juni 2009 rund 210 Unternehmen und damit plus 50 Prozent pleite anmeldeten. Aus dem Rundfunksektor traf dies „nur“ auf 81 Unternehmen und damit plus 40 Prozent zu. Daher habe der Abschwung in der Werbewirtschaft für die britische Medienlandschaft dramatische Konsequenzen.
„Allgemein sehen wir, dass vor allem kleinere Unternehmen in die Insolvenz abrutschen“, erklärt David Lancefield, Partner bei PwC, gegenüber der britischen Tageszeitung „The Guardian“. Diese Firmen verfügten laut Lancefield nicht über den notwendigen finanziellen Hintergrund, um die Rezession bewältigen zu können. Dieser würden vor allem diejenigen zum Opfer fallen, die nur ein begrenztes Kundenportfolio aufweisen können oder keine neuen Aufträge erhalten.
In Deutschland schrumpfe der Werbemarkt ebenfalls, was einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zufolge sowohl auf veränderte Gewohnheiten im Medienkonsum als auch auf die aktuelle Konjunkturschwäche zurückzuführen sei. Neben den rückgängigen Werbebuchungen zeige sich die Dramatik besonders deutlich bei den weiter ansteigenden Rabatten. „Zusätzlich werden die Vertriebserlöse trotz einzelner Copy-Preiserhöhungen weiter schrumpfen. Das traditionelle Geschäftsmodell der Verlage ist gefährdet“, sagt Klaus Böhm, Director Media bei Deloitte. Demgegenüber sehe Lancefield kleine Hoffnungsschimmer am Horizont der Medienlandschaft. Denn in Großbritannien seien im zweiten Quartal 2009 immerhin 31 Prozent weniger Rundfunkanstalten und 22 Prozent weniger Werbeunternehmen insolvent geworden als noch im ersten Jahresviertel. pte