Ich bin vor Kurzem umgezogen. Und mit mir meine gar nicht mal so kleine Zeitschriftensammlung. Zu meiner Verteidigung: In den vergangenen 20 Jahren habe ich sie bereits – dank mehrerer Wohnungs- und Ortswechsel – mehrfach reduziert. Aber irgendwie mag ich mich nicht von allen alten Magazinen trennen. Das älteste, falls sich jemand fragt, ist übrigens eine „Elle“ vom Sommer ’99.
Mein Mediennutzungsverhalten hat sich seitdem stark verändert. Ich bin mir sicher, Ihnen geht es ähnlich. Aus einer professionellen Brille betrachtet, machen einem die neuen Kanäle, die dazugekommen sind, das Leben nicht wirklich einfacher, trotz Targeting. Anders formuliert: Egal, welche Gattung wir uns heute anschauen, die
Medienlandschaft ist so fragmentiert wie nie zuvor.
Umgekehrt könnte man sagen: So vielfältig wie heute war das Angebot noch nie. Für Nutzer*innen – und für Marken. Dieses breite Spektrum bietet ungeahnte Möglichkeiten. Denn für jede Nische scheint es das passende Medium zu geben – ob es sich dabei nun um einen Blog, einen Special-Interest-Titel oder einen Podcast handelt. Wer will, kann mit etwas Recherche-Aufwand mit seiner Botschaft genau die Zielgruppe erreichen, die er oder sie für die eigenen Produkte begeistern möchte. Ein Traum? Irgendwie schon, finde ich.
Mit dieser Ausgabe der absatzwirtschaft und weiteren Artikeln auf unserer Website blicken wir auf die Entwicklungen der wichtigsten Kanäle: Owned, Earned und Paid Media. Wir diskutieren die Alternativen der Reichweitenmessung, die Strategien von Streaming-Diensten, die Zukunft programmatischer Podcasts und juristische Stolperfallen mit Blick auf Bildrechte und geben Hinweise zur korrekten Werbekennzeichnung.
Und wer weiß, vielleicht heben Sie diese Ausgabe ja auf! Jetzt aber erstmal: Viel Spaß bei der Lektüre.
Christa Catharina Müller
Chefredakteurin absatzwirtschaft
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