Der Report nimmt insgesamt 215 B2B-Unternehmen aus der DACH-Region unter die Lupe, darunter mindestens 10 aus jedem Industriezweig. Gesucht wurde nach Markennennungen in News-Portalen, auf Twitter und Facebook, in Blogs, Foren, Review-Seiten, Video- und Foto-Plattformen sowie in weiteren Sozialen Netzwerken und allgemeinen Seiten. Mit der Monitoring-Plattform wurden ausschließlich die öffentlich zugänglichen Daten der diversen Online-Seiten gesammelt und ausgewertet.
Pilotenstreik bei Lufthansa bugsiert Fraport auf Platz Zwei
Am besten schneidet hierbei erneut der Maschinenhersteller Liebherr ab, dicht gefolgt von Fraport. Das Logistikunternehmen sprang damit von Platz 22 auf Platz 2. Der Report erklärt das mit den Auswirkungen des Pilotenstreiks bei der Lufthansa, bei dem Fraport sehr engagiert über Twitter- und Facebook mit seinen Kunden kommunizierte.
Aus Platz Drei folgt der Werkzeughersteller Festool, Platz Vier der IT-Dienstleiter Datev. In die Top Ten gerückt sind außerdem Sennheiser electronic, BASF, Jungheinrich, Liqui Moly, John Deere und Stiehl. Zu den Verlierern des Rankings gehören unter anderem MAN, Tetra Pak und Krones.
DAX-Unternehmen kommunizieren weniger als im vergangenen Jahr
Im Vergleich zum Vorjahr stellt der Report dabei einen Anstieg des Gesamtvolumens gefundener B2B-Beiträge um 2,23 Prozent fest. Darunter fallen Nachrichten sowie Social Media-Treffer. Letztere sind im Durchschnitt um 21 Prozent gestiegen. Das bedeutet aber nicht, dass alle Branchen aktiver geworden sind: Zwar sind im Bereich Transport und Logistik, aber auch im Werkzeugbau, der Steuerung und der Elektrotechnik und im Maschinenbau deutlich mehr Aktivitäten zu verzeichnen, im Bereich IT und Autozubehör sind hingegen nur minimal Veränderungen festzustellen. Bei den DAX-Unternehmen, Bauzubehör und bei der Optik-, Medizin- und Messtechnik ist sogar ein Rückgang festzustellen.
Facebook und Twitter statt Foren und Blogs
Verursacht wird diese Entwicklung laut Report vor allem durch die veränderte Nutzung der Kanäle. Besonders Twitter und Facebook verzeichnen einen starken Anstieg an B2B-Aktivität: Die Nennungen der B2B-Unternehmen auf Twitter nahmen dabei im Vergleich zu 2013 um 76 Prozent zu, auf Facebook ist ein Plus von 52 Prozent zu sehen. Immer weniger genutzt werden Foren. Der Rückgang liegt hier bei rund 20 Prozent, bei Nachrichten und Blogs sind es 15 bzw. 11 Prozent weniger.
Volker Davids, B2B-Berater bei Kaulao warnt davor, die Kreation und Förderung von nachhaltigen Inhalten zugunsten des Kundendialogs nicht vollständig aufzugeben. „Es ist wichtig, die eigenen Aktivitäten regelmäßig kritisch zu analysieren. Die sich abzeichnende Konzentration auf werbeorientierte Plattformen wie zum Beispiel Facebook könnte langfristig für B2BUnternehmen problematisch werden.“ Vor allem Facebook nutze seine Position, um vornehmlich das Anzeigengeschäft auszubauen und sich weiter als geschlossener Anbieter zu positionieren. Zentral ist dabei die Frage nach der Datenhoheit. So resümieren die Autoren: „Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob Linkedin für das B2B-Geschäft nicht ein nachhaltigerer Kanal ist, oder nicht sogar offene Netzwerksysteme (z.B. Diaspora o.ä.), in denen Unternehmen eigene Communities bilden können und die Hoheit über die eigenen Daten zurückgewinnen, langfristig nicht zielführender wären.“
Die gesamte Studie ist online verfügbar und kann hier heruntergeladen werden.